Österreichische Kampfmittelbeseitiger unterstützen kosovarische Bevölkerung
Die österreichischen Kampfmittelbeseitiger des "Explosive Ordnance Disposal"-Teams unter dem Kommando von Oberstleutnant Johann Grass räumen seit einigen Tagen in der Nähe vom Kulina-Pass im Nordwesten des Kosovo ca. drei Kilometer von der montenegrinischen Grenze entfernt ein mit Kampfmitteln belastetes Gebiet.
Die Gefahr lauert noch immer
Mit höchster Aufmerksamkeit gehen die Minensucher an ihre Aufgabe. Immer wieder schlägt das Suchgerät an, von ungefährlichen Dingen wie Hufeisen bis zu Granatsplittern und scharfer Munition reicht die Fundbreite. Während des Kosovokonfliktes wurde hier vor allem Streumunition ("Bomblets" genannte kleine Splitterbomben) ausgebracht. Ziel ist es, die Ausdehnung des belasteten Gebietes einzugrenzen, eine sichere Zufahrt für die Notfallversorgung zu räumen, und so die Voraussetzungen für weitere Räumungen zu schaffen.
Multinationale Zusammenarbeit
Unterstützt werden die Österreicher durch deutsche Sanitätskräfte, italienische Infanteriesoldaten und einen Schweizer Kampfmittelbeseitiger. Die deutschen Ärzte und Sanitäter stellen die Erstversorgung am Einsatzort sicher und die Italiener bewachen die Ausrüstung während der Abwesenheit. "Die Zusammenarbeit mit den internationalen Kameraden funktioniert bestens", so Wachtmeister Stefan Saller.
Schwieriger Einsatz
Aufgrund des unwegsamen und unwirtlichen Geländes in 1.700 Metern Seehöhe gestaltet sich der Einsatz anspruchsvoll. Hohe Aufmerksamkeit wird auf die rasche Transportmöglichkeit von Verletzten gelegt, dazu müssen die Entminungssoldaten einen Hubschrauberlandeplatz räumen. Das nächste Krankenhaus ist rund zwei Stunden mit dem Fahrzeug entfernt. Aber auch die tägliche Fahrt vom Camp zum Einsatzort und wieder retour in der Dauer von dreieinhalb Stunden im kosovarischen Verkehr belastet die Einsatzkräfte. "Trotz aller Herausforderungen macht uns unsere Arbeit aber viel Spaß", so Offiziersstellvertreter Thomas Seher.