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Waffenamnestie im Kosovo

16. September 2003 - 

Ein Bericht von Vizeleutnant Wolfgang Karrer.

Ein Beitrag für mehr Sicherheit!

Es ist wieder soweit. Zum dritten Mal seit Kriegsende 1999 wird wieder eine kosovoweite, einen Monat andauernde Waffenamnestie, federführend durch die NATO Kosovo-Truppen durchgeführt. An eigens für diese Aktion aufgebauten Abgabestellen hat die kosovarische Bevölkerung die Möglichkeit, Waffen und Kampfmittel anonym zu entsorgen. Durch gezielte Informationsveranstaltungen und Verlautbarungen in Zeitschriften, sowie durch Verteilung von Informationsblättern wurde dieses Amnestieprogramm bestens vorbereitet. Bemerkenswert ist, dass im Verantwortungsbereich des trinationalen österreichischen, schweizer und deutschen Bataillons der "Task Force Dulje" die meisten dieser Waffen und Kampmittel im gesamten Kosovo abgegeben werden. Dies bestätigt einerseits die Überzeugungskraft der österreichischen Soldaten gegenüber der Zivilbevölkerung im Kosovo, sowie andererseits die Art der Durchführung dieses Amnestieprogrammes. Das hervorragende Ansehen des trinationalen Bataillons bei der Führung der "NATO Kosovo Force" und innerhalb der vielen anderen Kosovo Force Nationen wurde wiederum bestätigt. Täglich fährt ein Österreichisches militärisches Entminungsteam, welches unter dem Kommando des aus Wien stammenden Oberst Rudolf Bac steht, die Abgabestellen an und verbringt Gewehre, Pistolen und Handgranaten zu einem Zwischenlagerplatz. Letztendlich werden diese in einer Fabrik in Janjevo eingeschmolzen und zu Straßen- und Herddeckel wiederverarbeitet. Damit kommen diese Waffen und entschärften Kampfmittel nie wieder zum Gebrauch und vielleicht werden die täglichen Tötungsdelikte und Unfälle, vor allem von Kindern, die mit diesen Waffen und Kampfmittel spielen, weniger. Das trinationale Bataillon und damit die österreichischen Soldaten leisten mit dieser Durchführung der Waffenamnestie und durch die vielen Haus-, Fahrzeug- und Personendurchsuchungen einen wesentlichen Beitrag für mehr Sicherheit im Kosovo.

Bei den beiden vorangegangenen Waffenamnestien wurden 18.500 Waffen abgegeben und wiederverarbeitet. Nach offiziellen Schätzungen des United Nations Developing Programs befinden sich 460.000 Handfeuerwaffen im illegalen Besitz im Kosovo. Bei der mehrheitlich kosovo-albanischen Bevölkerung im Kosovo lautet ein traditioneller Grundsatz der Männer: Ein Mann ohne Waffe ist eine Frau!

Ein kleiner Teil der Waffen und der Munition die abgegeben wurden. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein kleiner Teil der Waffen und der Munition die abgegeben wurden.

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