Zusätzliche Kompanie der Task Force-Dulje unterstellt.
Ein Bericht von Major Watschinger
Durch die Reduktion der deutschen Bundeswehr im Kosovo wird der Task Force-Dulje ab der nächsten Rotation eine zusätzliche deutsche Kompanie unterstellt. Deutschland zieht mit Beginn März die westlich von uns gelegene Task Force-Prizren aus dem Kosovo ab. Zurück bleibt lediglich eine Kompanie und diese wird mit der nächsten Rotation der Task Force-Dulje unterstellt. Damit verbunden ist auch die Vergrößerung der AOR (Area Of Responsibility = Verantwortungsbereich) der Task Force. Über die Details der Vergrößerung wird derzeit noch verhandelt, da sich in der neuen AOR auch eine türkische Kompanie befindet.
Dadurch ergibt sich ab AUCON 10 für Österreich, als führende Nation der Task Force-Dulje, ein verändertes Lagebild. Spätestens ab April wird daher die Task Force aus der österreichischen Stabskompanie, zwei gepanzerten österreichischen Jägerkompanien, zwei deutschen gepanzerten Jägerkompanien und einer schweizer Kompanie bestehen.
Diese Neuerung bestätigte der Kommandant des deutschen Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Friedrich Riechmann, bei einem Kurzbesuch am 13.01.04 dem Kommando der Task Force. Im gleichen Atemzug begrüßte er die Unterstellung und teilte dem Kommandanten der Task Force-Dulje, Oberstleutnant A. Willmann mit, dass er "gerne noch eine weitere Kompanie unter die Führung Österreichs stellt, da er sie dort in guten Händen weiß." Er zeigte sich von der Professionalität und Kameradschaft der Soldaten der drei Nationen beeindruckt und wünschte den österreichischen Soldaten für die Zukunft trotz geänderter Rahmenbedingungen alles Gute.
Damit einher geht auch eine Veränderung im Bataillonsstab und im Stab der Brigade. Mit der nächsten Rotation wird unter anderem der stellvertretende Bataillonskommandant durch einen deutschen Offizier besetzt. Dazu kommen noch zusätzlich Arbeitsplätze für Stabsoffiziere und Unteroffiziere im Bataillonsstab der Task Force.
Eine wesentliche Neuerung im Brigadestab ist die Nachbesetzung des stellvertretenden Brigadekommandanten durch einen österreichischen Offizier. Zusätzlich werden Österreich noch weitere 18 Offizers- und Unteroffizersarbeitsplätze angeboten.
Mit Mitte Jänner führte auch Italien, nördlich der Task Force-Dulje, eine Truppenreduktion durch. Die Task Force-Falco reduzierte ihre Kräfte und unterstellte zwei Kompanien der benachbarten Task Force-Aquila. Damit wurde auch die gesamte AOR an die TF-Aquila mit übergeben. Auch die ganz im Norden der Brigade gelegene spanische Task Force-Tizona wird Mitte des Jahres die Truppen auf die Hälfte reduzieren.
Diese Truppenreduktionen werden die Grenzen innerhalb der multinationalen Brigade erheblich verändern. Statt wie bisher sechs Task-Forces wird es nur mehr vier geben. Die Vergrößerung der AOR erfordert eine Steigerung der Mobilität und Flexibilität der Truppen. Die Zeit der stationär geführten Einsätze (fixe Kontrollstellen, ausgebaute Beobachtungsstellungen) ist aufgrund der verminderten Kräfte im vergrößerten Raum vorbei. Einsatzverfahren, wie das hochmobile Arrow-Head-Verfahren (gezielte und luftbeweglich geführte tCP=Kontrollstellen mit Hubschraubern) gewinnen damit an Bedeutung. Ebenso wichtig wird es sein die Kompanien derart auszurüsten und auszustatten, dass sie für einen längeren Zeitraum autark agieren können.
Diese Notwendigkeit ergibt sich unter anderem aus der Tatsache, dass bis Ende 2004 die Truppen im Kosovo allgemein erheblich reduziert werden sollen.