Größter Waffen- und Munitionsfund seit April 2004
In einer gemeinsamen Aktion von Soldaten der Multinationalen Brigade Südwest und des Kosovo Police Service wurde Waffen- und Munitionsdepot geräumt.
Es ist mitten in der Nacht, das Telefon klingelt und am anderen Ende meldet ein Soldat der Militärpolizei: "Wir erhielten den Hinweis auf ein Waffendepot in einem Erdloch in Samodraza. Unser Trupp ist jetzt vor Ort und bewacht den Fundort bis zum Eintreffen der Kampfmittelbeseitiger." Das war die Ausgangssituation am 18. August, als die Freilegung eines Waffen- und Munitionsdepots in einem Waldstück bei der kleinen Ortschaft Samudraza begann. Gemeinsam mit einer Polizeistreife des Kosovo Police Service, kurz KPS genannt, und der österreichischen Militärpolizei wurde der Fundort (zirka vier Kilometer vom Camp Casablanca entfernt) abgesichert. Der Dokumentationstrupp der Task Force Dulje, ein Sanitätstrupp und Spezialisten zum Beseitigen von Kampfmitteln trafen nacheinander ein. Rasch konnte festgestellt werden, dass der Eingang nicht vermint war. Noch vor weiteren Arbeitsschritten brachten die Fachleute die gefährlichsten Kampfmittel ins Freie und sprengten sie.
Vorsichtig wurden anschließend verschiedenstes militärisches Gerät, Munition in unterschiedlichen Kalibern und Waffen ans Tageslicht befördert. Auf vorbereiteten Decken wurde alles abgelegt, Stück für Stück erfasst und fotografiert. Die Bilanz war beeindruckend: Zwölf Granaten für Granatwerfer, 20 Panzerabwehrgranaten einschließlich der erforderlichen Abschussvorrichtungen und rund 3.000 Schuss Munition in unterschiedlichsten Kalibern, lagen ebenso auf der Decke, wie knapp 17 Kilogramm Sprengstoff, eine Panzermine, unterschiedliche Zünder und Magazine, Waffen und sonstiges Gerät.
Nach der Aufnahme durch die KPS verlud das Kampfmittelbeseitigungsteam die Munition und den Sprengstoff und transportierte alles zur weiteren Vernichtung auf einen Sprengplatz. Die Waffen wurden durch das Kosovo Police Service mitgenommen und an einer zentralen Sammelstelle abgegeben.
Für die Soldaten und die Polizei ist die Aktion damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Jetzt beginnen Nachforschungen, die die Grundlagen für weitere Operationen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit im Kosovo schaffen.