„Atlantischer Scheideweg“ – Diskussion mit Prof. Klaus Emmerich
Hörsching, 19. Jänner 2004 - Vortragszyklus beim Militärkommando Oberösterreich gestartet
Das kommende 50-Jahr-Jubiläum des österreichischen Bundesheeres benützt das Militärkommando OÖ bereits heuer mit einer Vortragsreihe zum Thema Sicherheitspolitik. Als erster Gastredner konnte über die Volkswirtschaftliche Gesellschaft OÖ der ehem. Auslandskorrespondent des ORF in Washington, Bonn und Brüssel, Prof. Klaus Emmerich gewonnen werden, der über das Verhältnis zwischen Europa und Amerika unter dem Titel „Atlantischer Scheideweg“ referierte. In sehr pointierter Form mit der ihm eigenen gefeilten Wortwahl setzte er rasch die Eckpfeiler des amerikanischen Denkgebäudes, um diese am europäischen zu spiegeln.
Amerikanisches Hemegoniedenken, amerikanisches Kulturbewußtsein, amerikanische Fortschritte, amerikanisches Nichtwissen um europäische Befindlichkeiten wurden im raschen Wechsel der europäischen Trägheit, der europäischen Angst, dem europäischen Unverständnis für Amerika und der europäischen Selbstaufgabe gegenübergestellt. Einen breiten Raum bildete hierbei das jeweilige sicherheitspolitische Verständnis der Völker im jeweiligen Selbstbewußtsein und zueinander. In der anschließenden angeregten Diskussion prallten die verschiedensten Meinungen aufeinander – mit dem Ergebnis, daß Europäer und speziell auch die Österreicher, aufgrund ihrer historischen Entwicklung, ein sensibleres Gespür für kommende Entwicklungen und Strömungen aufweisen, als das die Amerikaner mit ihren „Gut-und-Böse“ Klassifizierungen zu tun vermögen.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich