Ich muss abbrechen
Nach zwölf Stunden Marsch und vier Stunden Schlaf wurden wir am Morgen geweckt und bekamen den Auftrag, die Zelte abzubauen und die Marschbereitschaft herzustellen. Vor der Standeskontrolle hatten wir die Waffe am Schwerpunkt zu nehmen und im Laufschritt dem stellvertretenden Kompaniekommandanten zu folgen. Dabei wurde mehreren von uns klar, dass die vier Stunden Schlaf leider keine Erholung brachten. Jeder Schritt schmerzte, nicht aufgrund der körperlichen Belastung, sondern viel mehr wegen unserer blasenübersähten Füßen.
Bei der anschließenden Standeskontrolle erhielten wir dennoch kein Lob. Die Marschleistung sei zu gering gewesen, es habe bereits sehr viele Ausfälle gegeben und auch wenn die Leistung bei der Donau-Station gut war, war die Gesamtleistung doch nicht zufriedenstellend. Ein Ohnmachtsanfall von einem meiner Kameraden während der Standeskontrolle zeigte, dass sich viele bereits an ihre Grenzen herantasteten.
Während den letzten Kilometern des Marsches in der gestrigen Nacht bekam ich Kreislaufprobleme, weit mehr Probleme hatte ich allerdings mit den Blasen. Ich beschloss, meine Füße beim Sanitäts-Unteroffizier behandeln zu lassen. Viele meiner Kameraden taten es mir gleich und suchten ebenfalls den Sanitäter auf. Als dieser meine Blasen aufschnitt und ausdrückte, wusste ich erst was Schmerzen sind. Der Sani riet mir, den Marsch abzubrechen, denn mit solchen blasenübersähten Füßen würde ich nicht mehr weit gehen können.