Für mich endet das Abenteuer
Am dritten Tag der Bodenausbildung begannen wir mit einem neuen Thema: Im Österreichischen Bundesheer packt ein Fallschirmspringer seinen Fallschirm im Gegensatz zu vielen anderen Armeen selbst. Das aufwendige Verfahren fordert viel Konzentration. In drei Stunden erklärte uns der Ausbilder langsam die einzelnen Schritte des Packvorganges.
Am Nachmittag beschäftigten wir uns dann praktisch mit Störungsfällen beim Springen. Wie verhalte ich mich, wenn sich mein Schirm nicht öffnet? Wie wenn ich mit der Leine am Flugzeug hängen bleibe? Wie wenn ich mit einem Kameraden zusammenstoße? Und was ist zu tun, wenn ich zum Beispiel mit den Beinen in den Seilen hängen bleibe?
Sprungtraining
Anschließend widmeten wir uns wieder dem Sprungtraining und der Landerolle. Bei der Landeanlage wurden wir nach oben gezogen und dann mit gleichmäßigem, aber schnellem Tempo auf einen Schotterplatz "geschleudert". Dabei mussten wir auf die korrekte Landehaltung achten: Dass beide Beine geschlossen waren und wir das Kinn zur Brust gezogen hatten.
Am Nachmittag fuhren wir wieder zurück in die Militärakademie. Meine Kameraden hatten Dienstschluss, während vier von uns noch eine Zusatzeinheit zu absolvieren hatten: Wir mussten die noch ausstehenden sportlichen Leistungen erbringen. In meinem Fall war das die Hindernisbahn, die es in 4.30 Minuten zu bezwingen galt - also um 1:10 Minuten schneller als beim letzten Mal vor fünf Wochen.
Aus der Traum
Ich verlor und die Hindernisbahn bezwang mich! Auch eine Kameradin schaffte das geforderte Limit nicht und ein weiterer EF-Kamerad scheiterte an den geforderten Klimmzügen.
Chance verpasst - der Traum vom Fallschirmsprung ist für uns gestorben. Insgesamt absolviert nur eine von uns fünf Frauen den aufregenden Fallschirmsprungkurs.
Meine Kameraden hingegen haben heute den letzten Tag der Bodenausbildung, wiederholen nächste Woche das Gelernte und absolvieren anschließend die geforderten drei Sprünge.
Glück ab - Gut Land!