Ausmusterung des Lehrgangs "Zugsführer Franz Lippert"
Am Donnerstag fand an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns die feierliche Ausmusterung der Teilnehmer der 6. Kaderanwärterausbildung 3 statt. Insgesamt konnten sich 302 Lehrgangsteilnehmer - davon 22 Frauen - über den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Unteroffizier freuen.
Auf Herausforderungen gut vorbereitet
Die Lehrgangsteilnehmer haben an der Heeresunteroffiziersakademie mit der Kaderanwärterausbildung 3 den letzten Teil der insgesamt 18 Monate dauernden Ausbildung zum Unteroffizier absolviert. Dabei wurden sie auf ihre Aufgaben als Ausbilder und Kommandant vorbereitet. Auf dem Lernprogramm standen in diesen sechs Monaten politische Bildung, Englisch, Rechtslehre und die Führungsaufgaben im Frieden sowie bei nationalen und internationalen Einsätzen.
Lehrgang "Zugsführer Franz Lippert"
Zur Förderung des Gemeinschaftsgeistes des Unteroffizierskorps und zur Festigung des Zusammenhaltes innerhalb der Lehrgänge erfolgte im Jahr 1995 die Einführung von Lehrgangsnamen und entsprechender Lehrgangsabzeichen. Den jeweiligen Namen wählen die Lehrgangsteilnehmer. Zur Auswahl stehen hervorragende Unteroffiziere der ehemaligen k.u.k. Armee, die mit der Medaille für Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet wurden.
In Ausnahmefällen können auch andere besonders verdiente Personen der österreichischen Geschichte, die zumindest einmal Unteroffizier waren, ausgewählt werden. Die begangene Tat muss jungen Unteroffizieren auch heute noch vorbildhaft erscheinen und für sie nachvollziehbar sein.
Die Teilnehmer an der 6. Kaderanwärterausbildung 3 wählten Zugsführer Franz Lippert als ihren Lehrgangspatron. Als Kommandant eines Sappeur-Zugs hat Zugsführer Lippert im Dezember 1914 die letzte Notbrücke über die Nida - trotz intensiven Artilleriebeschusses - passierbar gehalten. Dadurch konnte sich fast eine gesamte Division mit 4.000 Mann vor der Gefangennahme retten und in Sicherheit bringen. Für diese herausragende Tat wurde Zugsführer Lippert mit der "Goldenen Tapferkeitsmedaille" dekoriert.
Verleihung des Lehrgangsabzeichens, des Akademieringes und der Zeugnisse
Mit dem Lehrgangsabzeichen wurden auch die Abschlusszeugnisse und der silberne Akademiering der Heeresunteroffiziersakademie verliehen. Der Ring ist ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit dem österreichischen Unteroffizierskorps.
Ansprache des Kommandanten
Der Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie, Oberst des Generalstabsdienstes Klaus Klingenschmid, wandte sich in seiner Ansprache noch einmal an die Absolventen. "Sie haben sich ein hohes Niveau erarbeitet. Bei der Truppe werden Sie viel Gutes bewegen. Gemeinsam können Sie es anpacken!", motivierte er die Absolventen. Man freue sich schon, wenn der eine oder andere wieder an die Heeresunteroffiziersakademie zurückkommt, um selber die nächste Generation auszubilden.
Abschied von der Heeresunteroffiziersakademie
Der stimmungsvole Festakt im Innenhof der Towarek-Schulkaserne, der Heimat der Heeresunteroffiziersakademie, endete mit einer Umgliederung: Die neuen Wachtmeister traten von der Unteroffiziersakademie ab und formierten sich neu unter dem Kommando ihrer zukünftigen Dienststellen. Damit wurden die Unteroffiziere symbolisch aus der Verantwortung ihrer Ausbildungsstätte entlassen.