Pressespiegel Miliz vom 09.04.2020
Der aktuelle Pressespiegel, die Miliz und ihre Aufbietung betreffend:
"Jetzt können wir zeigen, was wir können"
Im Mai schlägt die Stunde der Miliz: Christian Rath (29) aus Voitsberg wird die Jägerkompanie Deutschlandsberg in den Einsatz führen.
Vom Studenten über den Tischler, den Forstwirt bis hin zum Linienpiloten sammeln sich in der Miliz-Jägerkompanie Deutschlandsberg alle möglichen Berufsgruppen. Ab 4. Mai wird aber für deren Angehörige vorübergehend der Zweit- zum Hauptberuf: Sie sind dann Soldaten im Einsatz, nachdem es erstmals in der Geschichte zu einer Teilmobilmachung der Miliz kommt.
"Ich habe schon damit gerechnet, dass wir aufgeboten werden", sagt der Kommandant der Kompanie, Oberleutnant Christian Rath. Der 29-jährige Voitsberger, im Zivilleben Luftfahrzeugtechniker, führt die Einheit seit deren Aufstellung Ende 2016. "Wir sind schon sehr lange recht gut besetzt, durch diesen hohen Befüllungsgrad konnten wir viel üben." 233 Mann zählt man derzeit. Das "Deutschlandsberg" im Namen der Kompanie bezieht sich auf den räumlichen Einsatzschwerpunkt, die Soldaten kommen aber aus der ganzen Steiermark und auch anderen Bundesländern. Militärische Heimat ist die Erzherzog-Johann-Kaserne in Straß, Sitz des Partnerverbands Jägerbataillon 17.
Ebenfalls in den Einsatz geschickt wird eine Kompanie des Miliz-Jägerbataillons Steiermark. Aufgabe der beiden Einheiten wird die Grenzüberwachung sein, die weiter verdichtet werden dürfte. "Noch haben wir keinen Einsatzbefehl", sagt Rath. Daher kann er auch nicht sagen, wie sich die zweiwöchige Einsatzvorbereitung für seine Soldaten gestaltet. "Es gibt einige Grundlagen, die wiederholt werden müssen. Ansonsten wird die Vorbereitung auf den Einsatz maßgeschneidert." Die historische Aufbietung von Miliztruppen – bundesweit werden rund zehn Prozent aller Milizsoldaten mobilgemacht – sieht der Weststeirer als große Chance, der Bevölkerung den Nutzen des Milizsystems zu vermitteln. "Jetzt können wir zeigen, was wir können", betont Rath. Es gehe vor allem darum, die präsenten Verbände, bestehend aus Berufssoldaten und Grundwehrdienern, zu entlasten und damit die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres in der Krise zu gewährleisten.
Natürlich gebe es auch Personen, für die eine dreimonatige Einberufung eine echte Herausforderung darstellt, weiß der Milizoffizier. Das betreffe vor allem Selbstständige oder Väter mit Kinderbetreuungspflichten. Er selbst habe beruflich zwar keine Nachteile, "aber als Fachkraft gehe ich in meiner Firma natürlich ab". Grundsätzlich müssen alle Milizsoldaten ihrem Einberufungsbefehl folgen, das Ministerium bzw. das zuständige Militärkommando kann aber aus bestimmten Gründen Befreiungen verfügen.
Die Jägerkompanie Deutschlandsberg wurde im November 2016 aus 160 Milizsoldaten des Jägerbataillons 17 formiert. Derzeit umfasst sie 233 Soldaten: elf Offiziere, 57 Unteroffiziere und 165 Chargen. Gliederung: fünf Züge zu je 40 Mann, eine Versorgungs- und eine Scharfschützengruppe. Quelle: "Kleine Zeitung" vom 09.04.2020 Seite: 24 Ressort: BUNDESLAND_STMK Von: Wilfried Rombold
Soldaten waren noch nie so beliebt (Leserbrief)
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner meint im Gespräch mit den SN, dass aufgrund des aktuellen Coronaeinsatzes die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheers noch nie so beliebt waren wie jetzt. Das mag für den momentanen Augenblick auch stimmen, jedoch kommt mir dabei ein Ausspruch von Prinz Eugen in den Sinn: "Sie schreien nach uns um Hilfe, wenn ihnen das Wasser in das Maul rinnt, und wünschen uns vom Hals, kaum als einen Augenblick dasselbige verschwunden." Karl Kihßl, 3110 Flinsbach, Quelle: "Salzburger Nachrichten" Nr. 84 vom 09.04.2020 Seite: 14 Ressort: Leserbriefe Von: Sn Österreich