Pressespiegel Miliz vom 21.04.2020
Der aktuelle Pressespiegel, die Miliz und ihre Aufbietung betreffend:
Für drei Monate zum Heer
Unternehmer verärgert über Einberufung Ausgelasteter Kleinbetrieb verliert wichtige Fachkraft.
Keine Kündigungen, keine Kurzarbeit, keine Mittel aus dem Hilfspaket, dafür viel Arbeit. Kleinunternehmer Hannes Ertl, Chef einer Lkw-Werkstätte in Sebersdorf, könnte nicht klagen – wäre da nicht der Einberufungsbefehl für einen seiner zwei Mitarbeiter: Der muss sich am 4. Mai zum Dienst beim Bundesheer melden und fällt für drei Monate aus. Ein Schlag für Ertl: "Wir reparieren und warten Lkw vorwiegend der Lebensmittelbranche und sind für sechs Wochen ausgelastet. Damit zählen wir nach meiner Ansicht zur kritischen Infrastruktur", erklärt er. Dass ihm eine wichtige Fachkraft abhandenkomme, sei für seinen Betrieb existenzbedrohend. "So schnell finde ich keinen Lkw-Mechaniker." Ertls Mitarbeiter, der einberufen wird, habe vor vier Jahren beim Heer abgerüstet. Neun Miliztage müsse der 30-Jährige noch absolvieren. Ertl richtete am 18. März an das Verteidigungsministerium die Bitte, seinen Mitarbeiter vom Einsatzpräsenzdienst befristet zu befreien, denn er sei eine Schlüsselarbeitskraft. Eine solche Möglichkeit besteht laut Wehrgesetz etwa bei "gesamtwirtschaftlichen Interessen", erklärt das Ministerium in der Antwort. Auch kann das Wehrrecht auf den Bedarf von "Betrieben der kritischen Infrastruktur" Rücksicht nehmen. Im konkreten Fall aber "konnte die befristete Befreiung nicht verfügt werden". Ministeriumssprecher Michael Bauer zur Kleinen Zeitung: "Eine Schlüsselarbeitskraft ist jemand, dessen Tätigkeit für den Weiterbestand der Republik existenziell ist. Zum Beispiel ein Arzt in einem Spital, ein Fluglotse, ein Mitarbeiter in einem Umspannwerk." Sei jemand "nur" für den Betrieb wichtig, reiche das nicht für eine Befreiung. "Auch wenn wir verstehen, dass dies unangenehm ist." 13 Jägerkompanien mit 2430 Soldaten werden einberufen. Quelle: "Kleine Zeitung" vom 21.04.2020 Seite: 24 Ressort: Wirtschaft Von: Hannes Gaisch-Faustmann
Einrückungsbefehl für Kärntner Richter
Wirbel bei der Justiz: Milizdienst wichtiger als Gerichtsprozesse!
Für Verwunderung sorgt diese Nachricht vom Klagenfurter Landesgericht: Richter Matthias Polak (Foto), derzeit auch als Strafrichter in einem Geschworenensenat im Einsatz, wurde als Milizoffizier für drei Monate einberufen, wie ein Sprecher bestätigt. Und das, obwohl in der Justiz, wie berichtet, über 1000 Prozesse offen sind. Bei der Staatsanwaltschaft gibt es ebenfalls einen Milizoffizier – doch ihm wurde von Chefankläger Sepp Haißl attestiert, er sei ein Schlüsselbediensteter. Quelle: "Kronen Zeitung" vom 21.04.2020 Seite: 14 Ressort: Lokal
AUVA-UKH Salzburg: Prof. Suda neuer Primar für Orthopädie und Traumatologie
Der international erfahrene Chirurg und langjährige Militärarzt Prof. Dr. Arnold Suda leitet seit Anfang April die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie im UKH Salzburg der AUVA. Seit 2002 ist Suda als Milizsoldat beim Österreichischen Bundesheer tätig. Er leistete als Einsatzchirurg mehrere Auslandseinsätze in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten sowie am Balkan. Quelle: Presseinformation AUVA–Landesstelle Salzburg, nicole.kasinger-gachowetz@auva.at