Pressespiegel Miliz vom 23.04.2020
Der aktuelle Pressespiegel, die Miliz und ihre Aufbietung betreffend:
"Es geht um die Durchhaltefähigkeit"
Klaudia Tanner. Die Verteidigungsministerin zur Teilmobilmachung der Miliz Bereits Mitte März wurde eine Teilmobilmachung der Miliz beschlossen - ein einmaliger Vorgang in der Zweiten Republik. Nun steht der Einsatz unmittelbar bevor: Am Freitag sind die letzten Einberufungsbefehle ausgeschickt worden, ab 4. Mai sollen die Soldaten einrücken. Aber kommt das nicht ein wenig spät - jetzt, da das öffentliche Leben gerade wieder langsam "hochgefahren" wird und der Höhepunkt der Krise überwunden scheint? Nein, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Gespräch mit dem KURIER. Denn es gehe um die "Durchhaltefähigkeit" des Bundesheeres als "strategische Reserve der Republik". Man habe es mit einer Ausnahmesituation zu tun, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat, und dafür seien zwei Maßnahmen erforderlich gewesen: zum einen die Teilaufbietung der Miliz und zum anderen die Verlängerung der Grundwehrdiener, die Ende März abgerüstet hätten.
Die Milizsoldaten werden - nach einer zweiwöchigen Ausbildung - im sicherheitspolizeilichen Bereich zum Einsatz kommen, zum einen beim Objektschutz, zum anderen bei Reisemanagement bzw. Grenzüberwachung, erläutert Tanner. Und sie betont, dass – ungeachtet der langsamen Rückkehr zur "Normalität" - die Aufgaben eben nicht weniger sondern mehr geworden seien. "Zu Beginn der Krise, Mitte März, waren unsere Soldaten unterstützend beim Lebensmittelhandel tätig, um Engpässe zu verhindern. Zwei Wochen später war es dann notwendig, die Pharmabranche bei logistischen Arbeiten zu unterstützen. So ist sukzessive ein Aufgabenfeld nach dem anderen dazugekommen bzw. haben sich die Aufgaben eben geändert. Dafür müssen wir die Durchhaltefähigkeit auch weiterhin aufrechterhalten." Und sie fügt hinzu: "Man muss ja auch bedenken, dass all dies 24 Stunden an sieben Wochentagen zu leisten ist." Überdies gebe es ja auch die Einsatzbereiche jenseits der Corona-Krise, die ganz normal weiterlaufen, wie etwa die Auslandsmissionen. Ob man mit einer Teilmobilmachung nicht auf jeden Fall ein problematisches, weil bedrohliches Signal an die Bevölkerung aussende? Tanner spricht lieber von "Teilaufbietung" und verweist auf aktuelle Umfragen, die zeigen, dass das Vertrauen in das österreichische Bundesheer in dieser Ausnahmesituation zugenommen hat: "Das Positive ist, dass man sieht, dass es Vertrauen in das Bundesheer gibt - gerade in Krisensituationen. Wir sind ja nicht nur für die militärische Landesverteidigung zuständig, sondern stehen auch in Katastrophenfällen bereit, wenn uns die Sicherheits- oder die Gesundheitsbehörden anfordern." Sport und Heer Besonders stolz ist die Verteidigungsministerin auf das soeben wiedereröffnete Heeressportzentrum: "Man muss wissen, dass von allen Leistungssportlern mehr als die Hälfte vom Bundesheer kommen." Deren Optimismus sei ansteckend, darauf könne ganz Österreich stolz sein. Quelle: "Kurier" vom 23.04.2020 Seite: 4 Ressort: Tag Abend, Abend, Länder von Rudolf Mitlöhner
Milizeinheiten werden einberufen
Historisch. Erstmals in der Zweiten Republik kommt es wegen der Corona-Krise zu einer Aufbietung der Miliz des österreichischen Bundesheeres. Ab 4. Mai werden 202 Milizsoldaten — 104 davon aus dem Burgenland — vom Jägerbataillon 19 in der Montecuccoli-Kaserne Güssing ausgebildet, darunter auch Werner Winkler, Mario Dax und Günther Sittinger, die von Bataillonskommandant Thomas Erkinger am Dienstag bereits in Güssing begrüßt wurden. Quelle: "BVZ" Nr. 17/2020 vom 22.04.2020 Seite: 1 Ressort: Lokales Güssinger
"Habt Acht" für die Miliz
Corona-Maßnahmen 202 Milizsoldaten werden ab 4. Mai vom Jägerbataillon 19 in der Montecuccoli-Kaserne Güssing ausgebildet. Darunter sind auch 104 Burgenländer.
Es ist ein historischer Aufruf zum Milizdienst, denn es ist die erste Einberufung in der Zweiten Republik. Mit 4. Mai werden 202 Milizsoldaten in die Kaseren nach Güssing einberufen, um dann zwei Wochen lang ausgebildet zu werden. Zusätzlich werden auch 109 Grundwehrdiener ihren Weg in die Güssinger Kaserne antreten. "Bis zum 18. Mai wird die Einsatzbereitschaft hergestellt, und die Ausbildung hier in Güssing absolviert. Die bisherigen, verlängerten, Grundwehrdiener werden nun abgelöst und die Milizsoldaten werden den Assistenzeinsatz leisten", fasst Oberst Thomas Erkinger, Kommandant des Jägerbataillon 19, zusammen. Der Einsatz wird laut Bundesheer rund drei Monate dauern.
Das Bataillon besteht aktuell aus 716 Soldaten. Eine Kaderpräsenzeinheit wird nach der Rückkehr vom Auslandseinsatz im Kosovo und anschließender Heimisolation, mit der Ausbildung der Milizkompanie beginnen. Laut Oberst Thomas Erkinger gab es zwei Möglichkeiten, um potenzielle Miliz-Einberufungen auszuwählen: "Wir hätten einfach nach Truppennummer berufen können, das haben wir jedoch nicht getan. Es wurden alle Personen vorweg kontaktiert und es bestand die Möglichkeit, Gründe zu nennen, warum eine Ableistung des Milizdienstes nicht möglich sei." Insgesamt 25 Personen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Eine zweite Welle an Einberufungen war angedacht, verriet der Bundesheer-Oberst, diese sei zurzeit noch nicht geplant. Frauen sind übrigens keine unter den Einberufenen. "Grundwehrdiener werden oft zu Milizsoldaten. Frauen schlagen bei uns eher direkt die Berufslaufbahn ein. Es gibt aber in Österreich auch Milizsoldatinnen", erklärt Oberst Thomas Erkinger.
Daten und Fakten
Es ist der erste Einsatz der Miliz in der Zweiten Republik. Das Jägerbataillon 19 in Güssing ist für rund 1.000 Milizsoldaten zuständig. 109 Präsenzdiener werden im Mai in die Montecuccoli-Kaserne einrücken. Mit 4. Mai rücken rund 300 Soldaten (Miliz und Präsenz) in die Kaserne ein. Die Kernaufgaben der Miliz umfassen Katastrophenhilfe, Assistenzeinsätze und Schutz von wichtigen Gebäuden. Das Prinzip der Miliz existiert seit 9. Juni 1808. Quelle: "BVZ" Nr. 17/2020 vom 22.04.2020 Seite: 13 Ressort: Lokales Von: David Marousek