Bundesheer

Salzburg: Milizsoldaten im Corona-Einsatz an der Grenze

26. Mai 2020 -

Seit 19. März wurden im Rahmen der Corona-Pandemie rund 500.000 Personen an Salzburgs Grenzen kontrolliert. Die Fahrzeuge werden zur Zeit stichprobenweise von Polizei und Bundesheer gemeinsam kontrolliert. Seit gestern neu ist, dass erstmals Milizsoldaten zum Einsatz kommen. Sie haben gestern die Präsenzdiener an den Grenzen zwischen Salzburg und Bayern abgelöst. Landeshauptmann Wilfried Haslauer stattete den Grenzposten am Dienstag einen Besuch ab.

Jägerbataillon Salzburg

Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik sind in Salzburg insgesamt 133 Milizsoldaten der 3. Kompanie des Jägerbataillons Salzburg im Assistenzeinsatz am Grenzübergang. Sie lösten gestern die Grundwehrdiener ab, die seit 21. März im Einsatz waren. Landeshauptmann Wilfried Haslauer besuchte heute die Soldaten an den Kontrollstellen am Walserberg und in Großgmain und lobte die Motivation, positive Stimmung und große Einsatzbereitschaft der Soldaten, die ihren Alltag und ihr Berufsleben unterbrechen, um einen Beitrag zur Bewältigung dieser Ausnahmesituation zu leisten. "Die Zusammenarbeit zwischen Bundesheer, Polizei und Land Salzburg funktioniert hier hervorragend. Die bewegliche Einsatzführung und schnelle Reaktionsfähigkeit der Einsatzkräfte ist wirklich beeindruckend", so Haslauer weiter.

Militärkommandant Waldner: "Routine für das Bundesheer"

Dieser Einsatz ist eine Premiere in der Geschichte der Zweiten Republik. Trotzdem aber auch reine Routine für den Salzburger Militärkommandanten Anton Waldner: "Die Organisation ist ähnlich wie bei Milizübungen, nur das hier die Vorlaufzeit deutlich kürzer ist. Für uns ist das Alltag und hat reibungslos funktioniert." Für den Landeshauptmann ist das Bundesheer in der Corona-Ausnahmesituation nicht wegzudenken: "Im Bundesland Salzburg haben wir schon bisher die besten Erfahrungen bei Assistenzeinsätzen gemacht. Ich bin froh, dass das Milizsystem in Österreich beibehalten wurde. Wie wichtig das ist, zeigt sich in der aktuellen Situation."

Grenzeinsatz statt Studium

"Für den Covid-19-Einsatz gab es noch eine Spezialausbildung in der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim, bei der wir auf die Besonderheiten an der Grenze vorbereitet wurden. Hier ist etwas Feingefühl gefragt. Die meisten Personen, die durchfahren sind gut vorbereitet, haben alle Formulare mit und sind meist auch sehr freundlich", sagt Milizsoldat Bernhard D. aus der Stadt Salzburg und ergänzt: "Ich unterbreche mein Studium für diesen Dienst an der Gemeinschaft gerne, ein paar Wochen Einsatz sind für mich kein großer Einschnitt."

Fakten zum Einsatz

Gemeinsam mit der Polizei versehen die Soldaten den Dienst an acht Grenzübergängen, dem Hauptbahnhof Salzburg oder auch bei der Bewachung des türkischen Konsulats. Die Aufgaben reichen von der Unterstützung der Polizei im Grenzmanagement, Kontrolle von Personen und Fahrzeugen, Schutz von Objekten bis hin zur Überwachung der grünen Grenze und Umsetzung der Vorgaben der Gesundheitsbehörde bei der Grenzkontrolle. "Mit Höflichkeit und Konsequenz, bei besonderen Situationen mit direkter Verbindung zur Gesundheitsbehörde, wird die Miliz diese Aufgabe lösen", versichert Militärkommandant Anton Waldner.

Regeln für Grenzverkehr nach wie vor aufrecht

Auch wenn es im Grenzverkehr zwischen Salzburg und Bayern schrittweise Erleichterungen gegeben hat, gelten nach wie vor besondere Einreisebestimmungen und die Kontrollen sind aufrecht. Aus heutiger Sicht noch bis zum 15. Juni. "Ich verstehe den Wunsch der Bevölkerung nach einer raschen Lockerung im Grenzverkehr. Die Maßnahmen des Bundes zur Beschränkung des individuellen Reiseverkehrs dienen aber dem Schutz der Bevölkerung. Ich bin davon überzeugt, dass die Polizei und das Bundesheer die Grenzkontrollen konsequent und mit Feingefühl durchführen werden", sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.