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Gefreiter Wendelin S.: "Im Einsatz sitzen wir alle im gleichen Boot"

08. November 2021 - 

Wendelin S. rückte im Juli 2020 beim Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 in Mistelbach ein. Während des Grundwehrdienstes meldete er sich für das Modell 6+3, und war einer der ersten, der diese Möglichkeit nutzen konnte. Im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Kärntner und der burgenländischen Grenze sammelte der 19-jährige Gefreite wertvolle Einsatzerfahrung, die ihm auch bei seinem militärischen Nebenjob hilft: Er ist Milizsoldat in der Jägerkompanie Korneuburg. Seiner Ausbildung stellt der Jus-Student ein gutes Zeugnis aus: Er habe viel gelernt. Die Ausbildung sei hart, aber fair, und immer auf Augenhöhe gewesen, erzählt er.

Das Interview

Herr Gefreiter, wie war der Umstieg aus dem zivilen in das Soldatenleben?

Wendelin S.: Natürlich ist es am Anfang etwas komplett Neues, wenn man aus dem Zivilleben, in dem man keinen so straffen Zeitrahmen hat, in das militärische Leben einsteigt. Ich habe aber viel gelernt, was Disziplin und Organisation betrifft. Ich habe mich schnell daran gewöhnt. Die körperliche Belastung war für mich kein Problem, ich habe schon vorher Sport betrieben.

Welche Erfahrungen haben Sie während des Grundwehrdienstes gemacht?

Natürlich herrschte während der Grundausbildung ein strengerer Ton, aber der Umgang mit uns war immer auf Augenhöhe. In der Zusammenfassung würde ich die Ausbildung als "hart, aber fair" beschreiben. Das ist wichtig, denn die Grundausbildung ist der Einstieg. Sie ist das wichtigste, das man einem jungen Soldaten geben kann.

Wie haben Sie von dem Modell 6+3 erfahren?

Meine Kompanie hat uns darüber informiert, dass es die Möglichkeit gibt, direkt nach dem Grundwehrdienst in den Assistenzeinsatz zu gehen. Bei sehr guter Bezahlung! Wir wurden super unterstützt.

Wie waren Ihre Erfahrungen im Assistenzeinsatz?

Die Erfahrungen in den beiden Einsatzräumen waren unterschiedlich: Während ich in Kärnten Autos am Autobahn-Grenzübergang kontrolliert habe, gab es im Burgenland Aufgaben wie Fußstreifen und Beobachtungsposten. Im Burgenland war der Dienst abwechslungsreicher, aber fordernder. In Kärnten habe ich den Einsatz durch das Verhältnis von Dienst zu Bereitschaft als etwas entspannter empfunden. Was mich beeindruckt hat: Im Assistenzeinsatz war das Verhältnis mit meinen Vorgesetzten auf einem anderen Level als im Grundwehrdienst, viel besser. Weil wir dort alle im gleichen Boot sitzen.

Haben Sie aus Ihrer Zeit beim Bundesheer etwas für sich mitgenommen?

Ja! Beim Bundesheer lernt man unglaublich viel. Neben der Selbstdisziplin hat sich meine Selbsteinschätzung geändert. Ich habe gelernt, dass ich zu viel mehr in der Lage bin, als ich geglaubt habe, wenn ich es will und versuche. Aber auch, zu akzeptieren, dass Dinge so sind, wie sie sind, und langes Hinterfragen sie nicht ändert. Dass man mit den vorgegebenen Umständen zurechtkommen muss. Das war für mich eine wertvolle Erfahrung, die mir im späteren Leben sicher noch weiterhelfen wird.

Wie schaut es mit Ihrer militärischen Zukunft aus?

Ich strebe die modulare Milizunteroffiziersausbildung an, habe mich aber noch nicht gemeldet. Bisher ging es sich mit Studium und den Modulterminen nicht aus. Es ist etwas Schönes, wenn ich vom Bundesheer nicht weg bin, sondern immer wieder zurückkommen kann. Deshalb habe ich mich zur Miliz gemeldet. Bei Kursen und Seminaren erwarte ich, viel dazulernen, was in der Privatwirtschaft auch gerne gesehen wird.

Herr Gefreiter, ich bedanke mich für das Gespräch.

Gefreiter Wendelin S. war mit dem Modell 6+3 im Assistenzeinsatz. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Gefreiter Wendelin S. war mit dem Modell 6+3 im Assistenzeinsatz.

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