Österreichs Spitzensportlernachwuchs absolviert militärische Basisausbildung in der Kaserne Gratkorn
Gratkorn, 23. Juli 2014 - 65 Spitzensportler, 54 Soldaten und elf Soldatinnen absolvieren vom 1. Juli bis 1. August 2014 ihre Basisausbildung beim Versorgungsregiment 1 in der Hackher-Kaserne in Gratkorn. Danach erfolgt die Versetzung und weitere Dienstleistung als Heeressportler in den zehn Heeressportleistungszentren des Österreichischen Bundesheeres. Unter den Nachwuchssportlern aus allen Bundesländern befinden sich in 17 unterschiedlichen Sportarten mehrere Europameister und Staatsmeister.
Tarnen, Gefechtsdienst, Scharfschießen, Exerzierdienst
Während der Basisausbildung erlernen die Nachwuchssportler vorwiegend soldatisches Handwerk. Obwohl die Belastungen des Soldatenlebens im Vergleich zur üblichen Trainingsarbeit der Sportler und Sportlerinnen ungewohnt sind, wird das von den Betroffenen mit Humor genommen und als neue Herausforderung betrachtet. Der Vorarlberger Judo-Kämpfer Laurin Böhler erzählt: „Die Ausbildung als Heeressportler ermöglicht mir auch während des Grundwehrdienstes meinen Sport auszuüben. Ich trainiere derzeit in meiner Freizeit acht Stunden pro Woche. Ich habe die Qualifikation geschafft und freue mich auf die Judo-Europameisterschaft in Budapest im September 2014 und die Judo-Weltmeisterschaft in Miami im Oktober 2014“.
Heeressport fördert auch Randsportarten
Die Nachwuchssportler sind sich einig, dass insbesondere die Athleten sogenannter „Randsportarten“, wie Fechten, Badminton, Judo oder auch Biathlon in den Heeressportleistungszentren des Österreichischen Bundesheeres eine perfekte Infrastruktur und beste Trainingsvoraussetzungen vorfinden. Paula Schmidl, eine Fechterin aus Oberösterreich resümiert: „Die Grundausbildung ist schon anstrengend, mit viel Ordnung und Disziplin. Ich lerne dabei aber auch viel fürs Leben. Mein nächster großer Wettkampf ist schon im September, die Teilnahme am Weltcup in Budapest“.
Sportlicher Gedankenaustausch
Das Zusammenleben der Nachwuchssportler aus unterschiedlichen Sportarten wird als Bereicherung in der persönlichen Sportlerlaufbahn wahrgenommen. Dazu sagt der Tiroler Biathlet Christopher Tauber: „Die Zeit als Grundwehrdiener war bisher echt cool. Wir haben viele Kameradschaftserlebnisse und ausreichende, individuelle Trainingszeiten. Nach meiner Basisausbildung werde ich im Heeressportleistungszentrum in Hochfilzen trainieren, wo ich mich optimal auf die Junioren-Weltmeisterschaft 2015 und die Junioren-Europameisterschaft 2015 vorbereiten kann“.
Heeressport mit Familientradition
Wenn Vater Markus Prock 18 Jahre als Heeressportler erfolgreich war, zweifacher Weltmeister und zehnfacher Gesamtweltcupsieger im Rodeln ist, zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen gewonnen hat, ist er der bisher erfolgreichste österreichische Rennrodler. Dadurch fühlt sich Tochter Nina Prock aus Tirol wohl besonders motiviert, auch als Rodlerin eine Sportlerinnenlaufbahn einzuschlagen. „Ich werde durch meine Familie bestens unterstützt und gefördert. Jetzt bietet mir das Österreichische Bundesheer noch zusätzlich gute Möglichkeiten, den Rodelsport auszuüben. Die nachfolgende Dienstzeit im Heeresportleistungszentrum bietet dafür echt optimale Trainingsmöglichkeiten“, weiß die Rodlerin.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark
Fotos zu diesem Artikel

Nach seiner Versetzung zum Heeressportleistungszentrum Dornbirn wird der Judokämpfer Laurin Böhler wöchentlich 30 Stunden Trainingszeit absolvieren.

Für meine Sportlaufbahn als Fechterin habe ich beim Bundesheer viele Vorteile, freut sich die Fechterin Paula Schmidl.