Jahresauftakt: Sicherheitspolitik im Fokus
Wien, 24. Februar 2016 - Am Mittwoch lud die Direktion für Sicherheitspolitik zum sicherheitspolitischen Jahresauftakt in den Wiener Ringturm. Nach der Eröffnung durch Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil diskutierte eine Expertenrunde über aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen und Trends.
Gesamtstaatlicher Ansatz und ausreichende finanzielle Mittel
In seiner Eröffnungsrede ging Minister Doskozil auf die aktuellen Herausforderungen wie Migration, Konflikte in der östlichen und südlichen europäischen Nachbarschaft, den internationalen Terrorismus sowie Klimawandel und Gesundheitsrisiken ein. "Allen Sicherheitsherausforderungen ist gemeinsam, dass sie grenzüberschreitend sind und von keinem europäischen Staat im Alleingang bewältigt werden können", so Doskozil.
In Österreich stellt das Bundesheer das "Sicherheitsnetz" der Republik dar, wenn andere Institutionen an ihre Grenzen stoßen. Damit das Heer aber in einer Krise Hilfe leisten kann, müssen zwei Bedingungen erfüllt werden: ausreichende Ressourcen und eine gesamtstaatliche Sicherheitskoordination. Dies stellte der Verteidigungsminister fest und er betonte, dass die finanziellen Mittel für das Bundesheer dringend erhöht werden müssen.
Hochkarätige Experten
Im Anschluss fand unter der Leitung von "Der Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt. An Experten nahmen Gerhard Jandl vom Außenministerium; Ingrid Lusk vom Gallup Institut; Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien; Generalmajor Johann Luif, Kommandant der europäischen Streitkräfte in Bosnien und Herzegowina; Rüdiger Lohlker, Forscher zum Thema Terrorismus an der Universität Wien, und Berndt Körner von der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX teil.
Die Experten kamen überein, dass ein gesamtstaatlicher Ansatz ein wichtiger Faktor zur Bewältigung der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen ist. Das in der Österreichischen Sicherheitsstrategie geforderte gesamtstaatliche Lagezentrum wurde von allen Experten als notwendig erachtet.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass die österreichische Bevölkerung höhere Investitionen in die Sicherheit befürwortet. "Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sind für eine Erhöhung der finanziellen Mittel für das Bundesheer", so Ingrid Lusk vom Gallup Institut. Brigadier Erwin Hameseder verwies darauf, dass Investitionen des Bundesheeres gleichzeitig auch den Wirtschaftsstandort Österreich stärken und so Arbeitsplätze sichern und schaffen.
Neue Publikationen
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die neue Zeitschrift der Direktion für Sicherheitspolitik vorgestellt. Die Zeitschrift "Fokus. Analysen & Perspektiven für Österreichs Sicherheit" bündelt nationale und internationale Expertisen aus der "Sicherheitspolitischen Jahresvorschau 2016", um aktuelle sicherheitspolitische Themen für die Bevölkerung anschaulich aufbereitet zugänglich zu machen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik
Fotos zu diesem Artikel

Unter dem Thema "Sicherheitspolitik im Fokus" lud die Direktion für Sicherheitspolitik zum sicherheitspolitischen Jahresauftakt.