Türkische Außenpolitik nach dem Luxemburger EU-Gipfel vom Dezember 1997:
erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 1999" (ISBN: 3-8132-0599-1) - Dezember 1999
Autor(en):
Prof. Dr. Hüseyin BağciRegion(en):
Mittelmeerraum, Naher Osten

Abstract:
Seit dem Luxemburger Gipfeltreffen in Dezember 1997 und der Entscheidung, die Türkei vorerst nicht als unmittelbaren Kandidaten für einen Beitritt zur Europäischen Union zu akzeptieren, herrscht in der Türkei große Enttäuschung. Die türkisch-europäischen Beziehungen sind damit in eine neue Phase eingetreten, die beiderseits neue Parameter und Denkweisen aufwirft. Die türkische Außenpolitik ist auf der Suche nach einer neuen Europapolitik, doch wird sich auch die Suche der Türkei nach neuen Optionen und Partnern in Zukunft verstärken. Zwar gibt es für die türkische Außenpolitik keine echte Alternative zu Europa, doch sind neue außen- und sicherheitspolitische Visionen gefragt. Die Türkei ist kein europäisches Land, wird aber dennoch eine "Europäische Macht" bleiben.
Daher und in Folge der Entscheidung von Luxemburg entsteht in der Türkei ein neues Bewußtsein. Eine Revision der Luxemburger Entscheidung scheint zur Zeit nicht möglich, was die nationalistischen Kräfte in der Türkei stärken und letztlich zu einer weiteren "Entfremdung der Türkei" von Europa führen wird. Dennoch wird die türkische Außenpolitik auch in absehbarer Zeit "europäisch ohne Europa" bleiben.
Daher und in Folge der Entscheidung von Luxemburg entsteht in der Türkei ein neues Bewußtsein. Eine Revision der Luxemburger Entscheidung scheint zur Zeit nicht möglich, was die nationalistischen Kräfte in der Türkei stärken und letztlich zu einer weiteren "Entfremdung der Türkei" von Europa führen wird. Dennoch wird die türkische Außenpolitik auch in absehbarer Zeit "europäisch ohne Europa" bleiben.