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Das Tragen von Auszeichnungen

Zur richtigen Adjustierung gehört die richtige Trageweise der "Orden"

Bei Aufmärschen, Paraden und Bällen sieht man sie, die "Orden". Soldaten haben ein besonderes Verhältnis zu sichtbaren Auszeichnungen und geben dies - manchmal - sogar zu. Wer Auszeichnungen systemlos und unrichtig trägt, setzt sich jedoch oft der verstohlenen Heiterkeit seiner Umgebung aus.

Die Tragebestimmungen werden der­zeit in einem detaillierten, bebilderten Verordnungsblatt neu geregelt. Die folgenden Grundregeln bilden dennoch eine solide Basis für das richtige Tragen von Auszeichnungen. Es darf einfach nicht sein, dass z. B. ein junger Offizier am Tag der Leutnante - also bei seiner Ausmusterung - diesbezüglich falsch adjustiert ist.

Was darf zur Uniform getragen werden?

Zur Uniform des Bundeheeres dürfen generell nur folgende Auszeichnungen getragen werden:

  • Nach 1945 geschaffene Auszeichnungen der Republik Österreich;
  • Auszeichnungen des Bundesheeres;
  • Auszeichnungen der Bundesländer;
  • Auszeichnungen österreichischer Gemeinden;
  • Auszeichnungen sonstiger nationaler Institutionen, die aufgrund ihres humanitären Einsatzes, ihrer Bedeutung im Rahmen der umfassenden Landesver­teidigung oder sonstiger traditioneller Verbundenheit mit dem Bundesheer eine enge Zusammenarbeit pflegen;
  • ausländische staatliche oder militärische Auszeichnungen, wenn hiezu eine Tragegenehmigung erteilt wurde und
  • Auszeichnungen von ausländischen Rot-Kreuz- und Roter Halbmond-Gesellschaften, die dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz angehören.

Die Rangordnung

Die Rangordnung einer Auszeichnung ist ausschlaggebend für ihren Platz auf der Ordensschnalle und der Ordensspange. Sie richtet sich nach mehreren Kriterien und ist österreichspezifisch, d. h. dieselbe Auszeichnung hätte möglicherweise auf einer ausländischen Ordensspange einen ganz anderen Rang und daher auch einen ganz anderen Platz.

Generelle Rangordnung:
  • Bundesauszeichnungen (Auszeichnungen die durch den Bundespräsidenten verliehen werden);
  • inländische militärische Auszeichnungen;
  • inländische zivile Ressortauszeich­nungen (werden durch ein Mitglied der Bundesregierung verliehen);
  • Landesauszeichnungen;
  • Gemeindeauszeichnungen;
  • sonstige inländische Auszeichnungen (etwa Österreichisches Rotes Kreuz);
  • ausländische staatliche Auszeichnungen;
  • ausländische militärische Auszeichnungen;
  • sonstige ausländische Auszeichnungen.
Die Klasse:
Der Rang einer Auszeichnung ist darüber hinaus abhängig von der Klasse, z. B.
  • Großkreuz (Hüftdekorationen an Schärpe, dazu der Stern);
  • Halsdekorationen mit/ohne Bruststern (Großoffiziers-, Komtur- oder Kommandeurskreuz);
  • Bruststeckdekorationen (Offizierskreuz);
  • Brustdekorationen (Ritterkreuz);
  • Verdienstzeichen;
  • Verdienstmedaillen;
  • Dienstzeichen.

Ein weiteres Reihungskriterium ist die Ausführung: Gold, Silber oder Bronze, wie etwa bei der Wehrdienstmedaille.

Die Reihung innerhalb der öster­rei­chi­schen militärischen Auszeichnungen:
(Das Militärverdienstzeichen wird vom Bundespräsidenten verliehen und gilt daher als Bundesauszeichnung.)
  • Verwundetenmedaille 1. Klasse;
  • Verwundetenmedaille 2. Klasse;
  • Einsatzmedaille gemäß WG 1990 § 2, lit. a;
  • Einsatzmedaille gemäß WG 1990 § 2, lit. d;
  • Einsatzmedaille gemäß WG 1990 § 2, lit. b;
  • Einsatzmedaille gemäß WG 1990 § 2, lit. c;
  • Wehrdienstzeichen 1. Klasse;
  • Wehrdienstzeichen 2. Klasse;
  • Wehrdienstzeichen 3. Klasse;
  • Wehrdienstmedaille in Gold;
  • Wehrdienstmedaille in Silber;
  • Wehrdienstmedaille in Bronze.

Die Auszeichnungen für Auslandseinsätze werden nach dem Jahr des Einsatzes gereiht.

Ordensschnalle und Ordensspange

Zum Großen Gesellschaftsanzug sowie zum Großen Ausgangsanzug werden stets die Ordensschnalle, fallweise auch Band-, Stern- und Halsdekora­tionen getragen. Als Ordensschnalle - "Volldekoration" - (siehe Beispiel links) werden ihrem Rang gemäß maximal zehn Auszeichnungen von der Brustmitte nach links außen an der linken Brustseite angelegt. Österreicher tragen Brustdekorationen - auch ausländische - generell am Dreiecksband.

Zum Kleinen Gesellschaftsanzug und zum Kleinen Ausgangsanzug wird hingegen die Ordensspange getragen. Auf dieser befinden sich - ebenfalls dem Rang nach gereiht - maximal fünf Auszeichnungsreihen zu je drei Bändern (siehe Beispiel rechts).

Die Zusammenstellung der Ordensschnalle und der Ordensspange obliegt bei mehr als zehn bzw. fünfzehn Auszeichnungen dem Besitzer, jedoch ist Bundesauszeichnungen der Vorrang zu geben. Landesauszeich­nungen werden grundsätzlich nach den Anfangsbuchstaben der Bundesländer gereiht. Es ist jedoch stets die Dekoration jenes Bundeslandes vorzureihen, in dem der Besitzer seinen Dienst versieht! Bei Meldungen beim Bundespräsidenten, dem Bundesminister für Landesver­tei­digung sowie bei der Vorstellung beim Kardinal, Militärbischof, Militärsu­per­intendenten, einem Mitglied der Bundesregierung oder einem Lan­des­haupt­mann, insbesondere dann, wenn es sich um die Verleihung einer Auszeichnung handelt, trägt der Soldat den Großen Ausgangsanzug mit Ordensschnalle (Volldekoration). Zur Uniform dürfen nur drei Stern- bzw. Steckdekorationen an­ge­legt werden. Das Tragen von Hals­de­kor­ationen ist auf zwei beschränkt.

Bei Auszeichnungen, deren höhere Stufe den Besitz der niedereren Dekoration zwingend voraussetzt, wie z. B. die Wehrdienstzeichen oder Wehr­dienst­medaillen, aber auch Medaillen des Österreichischen Roten Kreuzes für Verdienste um das Blutspendewesen (siehe auch die Abbildungen), darf künftig nur die höchste Stufe getragen werden.

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