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Aktuelles Weltgeschehen:

Der Krieg des Westens gegen den internationalen Terror

Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Verbündeten haben den Kampf mit dem internationalen, vor allem islamistischen Terror seit dem 11. September 2001 aufgenommen. Afghanistan war das erste militärische Ziel. Andere folgten, ebenso wie Aktionen auf den verschiedensten Ebenen abseits vom militärischen Geschehen: Kontrolle der verdächtigen Finanzstrukturen, Verschärfung der Geheimdienstoperationen, Ausnützung der diplomatischen Wege, Bemühungen der Verbündeten und so manches andere wurde aktiviert. So wie angekündigt konnte das nur der Anfang eines langen und opfervollen Weges sein. Doch in unserer schnelllebigen Zeit scheinen wir schon jetzt die Geduld zu verlieren. Wir dürften vergessen haben, dass auch Europa nach 1945 - ohne existierenden Terrorfeind - nicht in zwei Jahren wieder stabilisiert wurde. Dabei sollte es allen klar sein: Nur der gemeinsame, unnachgiebige Kampf auf allen Ebenen, verbunden mit klugen und gerechten Maßnahmen durch den "Westen" wird vor der Kapitulation gegenüber dem Terror und dem Abstieg bewahren. Den Islamisten geht es um die Erringung der islamischen Weltordnung und um nichts anderes.

Feinde des islamistischen Terrors

Die Geheimdienste in allen westlichen und mit dem Westen befreundeten Staaten stehen unter Dauerdruck. Der islamistische Terror droht rund um die Welt zuzuschlagen: in den USA, in Großbritannien, Australien, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, in der Türkei usw. Aber auch in der islamischen Welt - auf den Philippinen, in Saudi-Arabien, Pakistan, Indonesien, Algerien, Marokko und wo auch immer. Kein Staat der Welt ist von Terroraktion fanatischer Extremisten des Islam ausgenommen. Selbst der Vatikan und das Oberhaupt der Katholischen Kirche sind, weil sie aus islamischer Sicht Symbole des "Unglaubens" sind, als geplante, spektakuläre Attentatsziele nicht verschont geblieben.

Hauptfeinde für die Islamisten sind die USA und Israel. Der weltlichen Führungsmacht und Repräsentantin des westlichen Wirtschaftssystems gilt der herausragende Hass ebenso wie dem israelischen Staat. Aber auch allen Ländern, die mitgeholfen haben, den Staat Israel zu gründen und die ihn unterstützen. Miteingeschlossen sind alle Amerikaner und Juden: "Tötet sie, wo ihr sie antrefft", verkündete der Al Kaida-Chef, Bin Laden. Ja, noch mehr, er machte es 1998 seinen Glaubenbrüdern zum religiösen Muss: "Das Töten von Amerikanern und ihren zivilen und militärischen Verbündeten ist für jeden Muslim eine religiöse Pflicht". Und natürlich geht es auch gegen Muslim-Brüder, die als "Helfershelfer" des Westens "ihre Völker mit Gewalt daran hindern, die Herrschaft zu übernehmen", ihnen das "Leben zur Hölle machen", sie in "einem Gefängnis der Angst halten" und "ihnen die Reichtümer der Heimat stehlen". Auch diesen islamischen Brüdern gilt die Todfeindschaft der Islamisten. "Die Abschaffung dieser Regime ist unsere legitime Aufgabe", lässt sich Al Kaida vernehmen. Das alles kann in Veröffentlichungen des Terroristenführers Osama bin Laden nachgelesen werden und ist keine Erfindung westlicher Medien.

Die Terroristen haben keine Hemmung bei der Wahl ihrer Mittel: Sprengstoff, Gifte, radioaktives Material, atomare, biologisches und chemische Waffen. Je katastrophaler die Auswirkungen, desto begieriger sind die Täter, sie anzuwenden. Die "Strategie" der Terroristen hat sich allmählich geändert. Statt "harter" Ziele, wie militärische Einrichtungen (Kriegsschiffe, Soldatenunterkünfte), bewachten Botschaften oder die "Twin Towers" (in New York), verlegen sie sich auf "weiche" Ziele wie die Synagogen in Istanbul und Dscherba oder die Bar in Bali. Je stärker die Sicherungsmaßnahmen, um so eher das Ausweichen, lautet nun die Devise der Terroristen.

Bisher alles vergebens?

Manche Stimmen neigen dazu, die bisher gesetzten Handlungen als Fehlschläge zu bewerten. Doch scheint das defätistisch zu sein. Allein die Zerschlagung der Lager in Afghanistan sowie die Vertreibung der Taliban und Al Kaida haben die Terrorstrukturen gehörig gestört. Wichtige Führer der Organisationen wurden getötet oder verjagt. So manche Attentate sind für einige Zeit unmöglich gemacht worden. Doch angesichts der "gesetzesfreien" Räume im afghanischpakistanischen Grenzgebiet ist es derzeit noch schwierig, die Nachhaltigkeit der Vertreibung sicherzustellen. Ähnliches gilt für die Gebiete der Warlords. Die Talibans breiten sich wieder aus. Damit ist die Stabilisierung der Lage im Land am Hindukusch genau so fraglich wie die Zukunft des Irak. Die Anstrengungen des gesamten Westens sind hier wie dort unzureichend. Die Sicherheitsinteressen der freien Welt verlangen von allen Kräften des Westens mehr politisches, finanzielles und militärisches Engagement. Alle Maßnahmen im Kampf gegen den Terror müssen intensiviert werden, aber auch die Mehrheit der Muslime muss in ihren Köpfen und Herzen für die freie Welt gewonnen werden. Dazu ist ein grundlegendes Umdenken in der amerikanischen Außenpolitik mit ihrer vorbehaltlosen Unterstützung der israelischen Politik in den besetzten Gebieten dringend geboten. Die politische, soziale und wirtschaftliche Lage der betroffenen Menschen muss sich verbessern. Gerechtigkeit hat für Israelis und Araber zu gelten, sonst wird der Krieg gegen den Terror uns noch einige Jahrzehnte beschäftigen.

Autor: Brigadier i.R. Prof. Dr. Horst Mäder

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