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Das militärische Ausbildungssystem in den slowenischen Streitkräften

Mit der Aufhebung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 2003 und der Aufstellung eines Berufsheeres ist auch eine grundlegende Veränderung des militärischen Ausbildungssystems in den slowenischen Streitkräften verbunden. Slowenien hat keine klassische Militärakademie, an der zukünftige Offiziere für verschiedene Militärberufe ausgebildet werden könnten. Aufgrund ihrer geringen Größe und des begrenzten Bedarfes stützen sich die militärischen Strukturen auf das zivile Ausbildungssystem ab, ergänzt durch die Ausbildung im Rahmen des Militärischen Ausbildungszentrums, wo Universitätsabsolventen ihre militärische Grundausbildung fortsetzen. Die aussichtsreichsten militärischen Kandidaten werden zusätzlich im Ausland geschult.

Die Streitkräfte haben in der Vergangenheit ihre Offiziere vor allem zur Ausbildung und Führung von Soldaten im Rahmen der Territorialverteidigung unterwiesen. Seit einigen Jahren nehmen zahlreiche slowenische Soldaten an Friedenseinsätzen teil. Sie versehen Dienst bei multilateralen Truppen und absolvieren militärische Übungen sowie anspruchsvollere Ausbildungsgänge im Ausland. Dieses erfordert eine Änderung des militärischen Ausbildungssystems. Die Offiziere sollen für neue Aufgaben und Einsätze der slowenischen Streitkräfte vorbereitet werden.

Ausbildung der Offiziere für neue Aufgaben

Das slowenische Heer ist klein, deshalb ist auch der Bedarf an Offizieren sehr begrenzt. "Aus finanziellen und politischkulturellen Gründen werden sich die Streitkräfte bei der Offiziersausbildung auch in Zukunft auf das zivile Ausbildungssystem stützen, wenn es gilt, den Offizier anhand spezieller Programme für neue Aufgaben auszubilden," meint Frau Dr. Ljubica Jelu¹ic, Institutsvorstand für Wehrwissenschaften an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Laibach. "Die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass auch wohlhabendere Staaten die Last einer eigenständigen, militärischen Ausbildung nicht tragen können. Deshalb erfolgt ein internationaler Schulterschluss, Militärakademien der einzelnen Teilstreitkräfte werden zusammengeführt und für zivile Studenten zugänglich gemacht. Die Zusammenarbeit zwischen dem zivilen und militärischen Ausbildungssystem bei der Ausbildung der slowenischen Offiziere ist noch immer die günstigste Form der Kadergewinnung für das Militär." Ihrer Meinung nach muss die Offiziersausbildung aufgrund der wesentlich veränderten inneren Struktur der Streitkräfte und der neuen Aufgaben, die von multinationalen Konzeptionen zeitgerechter Militäroperationen ausgehen, modifiziert werden. Die Ausbildung zum slowenischen Offizier wird zunehmend von zivilen Inhalten bestimmt. Wert gelegt wird vor allem auf das zivile Diplom, auf eine kurze militärische Fachausbildung, und der Kandidat darf keiner politischen Gruppierung angehören. Dadurch ist das Offizierskorps an der Grenze seiner Eigenständigkeit angelangt. Es verliert immer mehr die militärische Komponente und nimmt zunehmend die überbetonten Attribute eines Beamten der Staatsverwaltung an. Dies kann zwar eine der Besonderheiten des heutigen Offizierstechnokraten sein, jedoch fordert die Teilnahme an multinationalen Einsätzen zusätzliches militärisches Wissen und entsprechende Fertigkeiten sowie Persönlichkeitsbilder, die über das Profil eines Offizierstechnokraten hinausreichen.

Trends in der militärischen Ausbildung

Der Prozess der Reduzierung von Massenheeren, erkennbar in der Verringerung von Wehrpflichtigenstärken, Reservisten und sogar Berufssoldaten, verminderte auch den Bedarf an Offizieren. "Dieser Prozess wird verständlich, wenn wir wissen, dass die Militärakademien zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert deshalb gegründet wurden, um Offiziere für Massenheere auszubilden, die nach dem Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht aufgefüllt wurden," erläutert Dr. Jelu¹ic. Dies wirkt sich auch in der Beurteilung der Überleitung des Wehrpflichtigensystems in ein Berufsheer aus.

"In europäischen Offiziersausbildungsmodellen bemerken wir seit dem Ende des Kalten Krieges große Veränderungen, teils in Richtung einer gesamteuropäischen Homogenisierung der militärischen Studiengänge, teils aber auch in Richtung einer Anpassung an zivile Studiengänge", stellt Dr. Jelu¹ic fest. Dies belege auch eine der letzten größeren soziologischen Untersuchungen der Offiziersgrundausbildung. Natürlich hänge es auch davon ab, wie nahe die Offiziersgrundausbildung in einzelnen Staaten anderen Berufsausbildungen stehe (vergleichbar mit universitären Studiengängen).

Alle in einer europäischen Untersuchung erfassten nationalen Beispiele seien Übergangslösungen, wobei sich einige intensiver und andere weniger intensiv universitären Studiengängen annäherten. Diese Veränderungen seien die Folge der neuen Aufgaben und Funktionen des militärischen Instrumentariums in Europa nach dem Kalten Krieg. Sie verlangten eine geänderte Grundausbildung für Berufsoffiziere, die nun schwergewichtsmäßig in nichtkriegsmäßigen militärischen Operationen eingesetzt würden. Das bedeute, dass Offiziere eine Vorbereitung benötigten, die im Universitätsstudium der Politikwissenschaft beinhaltet sei. Die Aufnahme eines solchen Programms weise auch auf einen anderen Faktor hin, der die Militärakademien zur Anpassung an zivile Universitäten zwinge: es gelte, das Ausbildungsniveau, das auch am Arbeitsmarkt anerkannt werde, das Prestige und die Attraktivität des Militärberufs zu steigern, betont Prof. Jelu¹ic.

Die europäischen militärischen Studiengänge werden zunehmend standardisiert und an zivile Universitäten angepasst - daneben gibt es noch die Tendenz, die Studiendauer zu vereinheitlichen und ebenfalls zu standardisieren. Zur Zeit variiert die Studiendauer von einem Jahr (Großbritannien) bis zu sieben Jahren (Deutschland). Dieser Unterschied ist die Folge zweier unterschiedlicher Ausbildungsphilosophien. Die britische bereitet den Offizier nur auf Funktionen in den untersten Dienstgraden vor. Die vertiefende militärische Ausbildung wird zu einem späteren Zeitpunkt in der Laufbahn vermittelt. Das deutsche Modell versucht dem Offizier mit langdauernden Programmen zu Ausbildungsbeginn eine Basis zu bieten, die während der gesamten Laufbahn ihre Geltung behält.

Die allgemeine Anpassung an zivile Studiengänge und die Verkürzung der Studiendauer führen gemeinsam zu einer Verlagerung einiger militärspezifischer Ausbildungsinhalte auf spätere Abschnitte in der militärischen Laufbahn, während diese Inhalte vor den letzten Reformen noch ein wesentlicher Teil der militärischen Basisausbildung waren.

Das Ausbildungssystem

Die Ausbildung von Angehörigen der slowenischen Streitkräfte erfolgt heute durch das militärische Ausbildungszentrum und im Zuge von Ausbildungsgängen im Ausland. Die Streitkräfte begannen sofort nach der Erklärung der Unabhängigkeit Sloweniens 1991 (damals noch Territorialverteidigung) ihr eigenes Unteroffiziers- und Offizierskader auszubilden.

Im Jahre 2005 wird aus dem militärischen Ausbildungszentrum ein Zentrum für Doktrinen, Streitkräfteentwicklung und Ausbildung. Damit soll eine wirkungsvolle Verbindung zwischen allen Elementen der militärischen Ausbildung erreicht werden, was in Zukunft auch die Einsatzfähigkeit der slowenischen Streitkräfte steigern wird.

Das militärische Ausbildungszentrum pflegt sehr gute Kontakte zu verschiedenen Fakultäten und Instituten der slowenischen Universitäten, wobei es zu einem regen Austausch des Lehrpersonals zwischen dem militärischen Ausbildungszentrum und den Universitäten kommt. Einige Fakultäten und Institute bilden zukünftige Kandidaten für die Offiziersschule im militärischen Ausbildungszentrum aus.

In die Offiziersschule werden Absolventen - der Fakultät für Maschinenbau/Studienzweig Flugwesen, - der Polizeiakademie, - der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät/Studienzweig Politik- und Wehrwissenschaft, - der Biotechnischen Fakultät, - der Veterinärmedizinischen Fakultät/Studienzweig Tiermedizin, - der Sportfakultät, - der Philosophischen Fakultät/Studienzweig Geographie und Psychologie, - der Fakultät für Seefahrt und Verkehr/Studienzweig Verkehrswesen, - der Elektrotechnischen Fakultät/Studienzweig Elektronik, - der Hochschule für Sozialarbeit sowie - der Verwaltungsakademie aufgenommen.

Neben diesen nehmen an der Ausbildung auch Absolventen der Fakultät für Organisationswissenschaft in Krain/Studienzweig Organisationsarbeit teil.

Das militärische Ausbildungszentrum arbeitet sehr intensiv mit der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät zusammen, und zwar mit dem Institut für Wehrwissenschaft, wo im Jahre 2000 eine militärische Grundausbildung für Studierende eingeführt wurde (in Form von ganzjährigen Truppenverwendungen und Praxiswochen im Sommer). Seit 1999 wird überdies ein Sonderprogramm aus Wehrwissenschaften für Postdiplomstudenten angeboten, das neben zivilen Studenten auch zahlreiche Offiziere der slowenischen Streitkräfte in Anspruch nehmen. Dieses Studium ist nämlich zur fachlichen und theoretischen Vertiefung jenes Wissens vorgesehen, das sich die Hörer am höheren Stabslehrgang an der Stabsschule aneignen. Das Diplom dieses wehrwissenschaftlichen Studiums ist ein allseits anerkannter Nachweis über den erreichten Bildungsgrad. Die Vortragenden des militärischen Ausbildungszentrums unterrichten während der Studienzeit an der Wehrwissenschaftlichen Fakultät, deren Vortragende lehren wiederum im Rahmen von Programmen verschiedener Schulen am militärischen Ausbildungszentrum.

Die Inhalte der Offiziersausbildung im militärischen Ausbildungszentrum sind größtenteils vergleichbar mit ähnlichen Inhalten im Ausland, was insofern dokumentiert werden kann, als dass auf Ebene der Stabsschule ein reger Höreraustausch mit Angehörigen der italienischen Streitkräfte und auf Ebene der Offiziersschule ein Höreraustausch mit Angehörigen der tschechischen, belgischen und französischen Streitkräfte herrscht. Darüber hinaus können Absolventen, die ihre Ausbildung an einer ausländischen Militärakademie abgeschlossen haben, ohne größere Probleme die Ausbildung an der Offiziersschule fortsetzen.

Ziviles Universitätsstudium Wehrwissenschaft

Die Wehrwissenschaft ist nur eines jener möglichen Studien, das nunmehr den Studenten ermöglicht, einen Militärberuf zu ergreifen. Während des Studiums werden den Wehrwissenschaftern im Ausmaß von je 90 bis 120 Stunden vor allem militärische Inhalte in nachstehenden Fächern vermittelt:

- Theorie der Taktik; - gegenwärtige Rüstungssysteme; - Aufbringung der Streitkräfte und Mobilmachung; - Theorie der Strategie; - Führung und Befehlsgebung; - Soziologie und Politikwissenschaft der Streitkräfte; - Geografie und Rauminformatik; - Militärgeschichte; - Verteidigungs- und Sicherheitssysteme; - vergleichende Verteidigungssysteme; - Theorie der Zivilverteidigung; - internationale Beziehungen; - internationales Kriegsrecht.

Der Wehrwissenschafter mit dem Titel diplomierter Politologe (gleichwertig mit anderen Berufen) verfügt über jenes Wissen, das im Zuge der Reformen der europäischen Offiziersausbildung forciert wird, jedoch kaum über unmittelbare militärische Erfahrungen.

Umgliederung des Ausbildungszentrums

Im Jahre 2005 kommt es zu einer inhaltlichen Veränderung der Gliederung und Organisation des militärischen Ausbildungszentrums, das auch seine Bezeichnung ändern wird. Der Ausbildungsprozess des zukünftigen Zentrums für Doktrinen, Streitkräfteentwicklung und Ausbildung beinhaltet neben der klassischen militärischen Ausbildung in Zukunft auch Forschungstätigkeiten im Bereich der Wehrwissenschaft, doktrinäre und Entwicklungskomponenten sowie Gefechtsausbildung für Angehörige und Truppen der slowenischen Streitkräfte.

Das Zentrum für Doktrinen, Streitkräfteentwicklung und Ausbildung wird nach dem Prinzip der Stabslinienführung über folgende Organisationselemente verfügen:

- Leitung; - Stab; - Offiziersschule; - Unteroffiziersschule; - Kommandanten- und Stabsschule; - Fremdsprachenschule; - Ausbildungszentrum; - Zentrum für Gefechtsausbildung der Truppe; - Zentrum für Doktrinen und Entwicklung; - Bibliothek und Informationszentrum; - Militärmuseum.

Ausbildungsinhalte und Tätigkeiten

Leitung und Stab

Die Leitung ist das Führungselement des Zentrums, das die Arbeit der einzelnen Organisationselemente sowie des gesamten Zentrums koordiniert.

Der Stab unterstützt den Kommandanten als Führungs- und Befehlsgebungselement. Er sorgt für die Planung, Organisation, Koordination, Durchführung und Kontrolle. Weiters werden Grundlagen geschaffen, welche die Kommandanten ausarbeiten und untergeordnete Truppenteile umsetzen. Bestandteil dieses Stabes ist auch ein Versorgungselement in der Größe eines Zuges.

Ausbildung von Angehörigen der slowenischen Streitkräfte Die Offiziersschule führt die militärische Grundausbildung der Offiziersanwärter und höherer Heeresangehöriger durch. Sie wirkt auch bei der Vorbereitung und Durchführung der Truppenverwendung für Studenten im Rahmen von militärischen Modulen an Fachhochschulen und Fakultäten mit.

Die Unteroffiziersschule führt die militärische Grundausbildung der Unteroffiziersanwärter und anderer gleichgestellter Heeresangehöriger, weiterführende militärische Ausbildungsgänge für Unteroffiziere (Stabsunteroffizierskurse und höhere Fachausbildung der Unteroffiziere) sowie funktionsgebundene Ausbildungsgänge für Unteroffiziere (Kommandantenkurse, Spezialkurse usw.) durch.

Die Kommandanten- und Stabsschule gewährleistet eine weiterführende militärische Ausbildung von Offizieren der slowenischen und ausländischen Streitkräfte zur erfolgreichen Ausübung von Kommandantenfunktionen ab Kompanieebene, für Stabsfunktionen ab Bataillonsebene und für Offiziersfunktionen in den Bündnisstrukturen. Hier werden auch Zivilbedienstete des Verteidigungsministeriums in Offiziersfunktionen und leitende Beamte aus dem Sicherheits- und Verteidigungsbereich ausgebildet.

Die Fremdsprachenschule bekommt die Sprachausbildung und Erfassung der Militärterminologie sowie Sprachkurse in der Fremdsprache für Angehörige der slowenischen und ausländischen Streitkräfte sowie des Verteidigungsministeriums überantwortet. Damit sollen die Sprachkenntnisse der Angehörigen der slowenischen Streitkräfte erweitert werden. Dadurch wird auch das Ansehen der slowenischen Streitkräfte im Ausland gesteigert.

Im Ausbildungszentrum werden Soldatenanwärter und Soldaten der Land- und Seestreitkräfte ausgebildet. Die Hauptaufgaben des Ausbildungszentrums sind in der Durchführung der militärfachlichen Basisausbildung der Soldatenanwärter und in der Durchführung der militärfachlichen Grundausbildung sowie Weiterbildung der Soldaten der Land- und Seestreitkräfte zu sehen.

Ausbildung von Kommanden und Truppen

Die Aufgaben des Zentrums für Gefechtsausbildung der Truppe bestehen aus der Organisation und Unterstützung von taktischen Übungen einschließlich Zugs-, Kompanie-, Bataillons- und Brigadegefechtsschießen sowie dem Gefechtsschießen im Rahmen der Militärschulen. Ebenso werden dort die fachliche Unterstützung der Kommandanten und Truppen bei der Beurteilung des Ausbildungsstandes, die fachliche und technische Unterstützung bei der Durchführung von Gefechtsschießen und die Beurteilung der Einsatzfähigkeit abgedeckt. Das Zentrum für Gefechtsausbildung der Truppe soll sich auch damit beschäftigen, Truppenübungen, Beurteilungssysteme und Methodologien neu zu konzipieren sowie entsprechende Ausbildungsinfrastrukturen und Lehrmittel zur Durchführung von Gefechtsschießen und militärischen Übungen zu schaffen. Weiters soll es entsprechende Verfahren erarbeiten, um auch fachliche Unterstützung bei der Beurteilung des Ausbildungsstandes der Soldaten zur Durchführung von Aufgaben im Gefecht und im Frieden gewährleisten zu können.

Forschung und Entwicklung

Die Entwicklungs-, militärdoktrinären und pädagogischen Sachgebiete werden im Zentrum für Doktrin und Entwicklung zusammengefasst. Es wird für die Entwicklung der slowenischen Streitkräfte im Bereich der militärischen Ausbildung Sorge tragen. Dabei soll es die fachliche Unterstützung bei der Durchführung der militärischen Ausbildung sowie bei der Beurteilung der Einsatzbereitschaft der Kommanden und Truppen gewährleisten. Es wird seine Aufgaben in Übereinstimmung mit den strategischen Entscheidungen des Chefs des Generalstabes der slowenischen Streitkräfte und den Befehlsgebungsrichtlinien des Kommandanten des Zentrums für Doktrinen, Streitkräfteentwicklung und Ausbildung zu erfüllen haben. Das Zentrum für Doktrinen ist in vier Sektionen und drei selbstständige Abteilungen gegliedert (Sektionen Militärische Grundlagen, Befehlsgebung und Führung, Militärische Gesellschaftswissenschaft und Sport, Teilstreitkräfte, Logistik; Abteilungen für militärische Sondereinsätze, für militärische Einsatzforschung und Gefechtssimulation sowie für militärische Ausbildungsentwicklung).

Unterstützungsaufgaben im Ausbildungsprozess

Zur Unterstützung und Gewährleistung der militärischen Ausbildung sind verschiedene Organisationselemente vorgesehen. Vor allem die Bibliothek und das Informationszentrum mit bibliothekarischen Tätigkeiten sowie ein Logistikelement, das in Übereinstimmung mit dem Logistikkonzept der slowenischen Streitkräfte entwickelt wird, sollen einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung leisten. Auch ist die Errichtung eines Zentrums für das Selbststudium vorgesehen, das ein Fernstudium von Einzelpersonen und somit die Erweiterung ihres Wissens ermöglichen soll.

Für die Sammlung historischer Gegenstände und die Aufbewahrung militärischer Unterlagen wird das Militärmuseum zuständig sein. Es soll vornehmlich der Erziehung und Ausbildung sowie der Unterhaltung und Weitergabe von Informationen dienen. Darüber hinaus wird das Militärmuseum in Zusammenarbeit mit den Truppen und Kommanden der Streitkräfte auch themenbezogene Ausstellungen in Kasernen und zivilen Einrichtungen in Slowenien organisieren. Schon jetzt betreut das Museum eine ständige Ausstellung in den Räumlichkeiten der Kadettenschule in Marburg, welche die Militärgeschichte des slowenischen Volkes in verschiedenen Epochen zeigt.

Zusammenfassung

Das Zentrum für Doktrinen, Streitkräfteentwicklung und Ausbildung wird als Institution im Rahmen der slowenischen Streitkräfte tätig sein. Primär wird es sich der militärischen Ausbildung der Militärpersonen und Zivilbediensteten in den Streitkräften und anderer slowenischer Staatsbürger sowie der wissenschaftlichen Forschungsarbeit auf dem Gebiet des Militärwesens widmen. Im Zusammenhang damit wird auch die Arbeit mit anderen zivilen und militärischen Ausbildungseinrichtungen im In- und Ausland zu suchen sein. Bereits jetzt sind Änderungen im Konzept der militärischen Ausbildung wie strategische Entwicklungsdokumente aus dem Bereich der nationalen Verteidigung rechtlich verankert. Die von der NATO und der EU vorgegebenen Ziele zu erreichen, ausländische und eigene Erfahrungen mit der Ausbildung von Rekruten einzubringen sowie die Offiziere, Unteroffiziere, Truppen und Kommanden der slowenischen Streitkräfte auszubilden sind der Auftrag, für dessen Erfüllung das neue Ausbildungszentrum verantwortlich zeichnet.

___________________________________ ___________________________________ Autor: Wachtmeister Marko Pislar, wohnhaft in Idrija/Slowenien, ist diplomierter Journalist. Er diplomierte 1998 an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Laibach am Institut für Journalistik, Studienzweig Marktkommunikation. Seit der Ableistung seines Grundwehrdienstes an der Offiziersschule der slowenischen Streitkräfte im Jahre 2000 ist er Redaktionsmitglied der militärfachlichen Zeitschrift des Verteidigungsministeriums der Republik Slowenien, der Zeitschrift Slovenska vojska, wo er vor allem den militärischen Bereich abdeckt.

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