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Die Verbände des Österreichischen Bundesheeres: 6. Jägerbrigade

Die "Sechste" ist die "Gebirgsbrigade" des Österreichischen Bundesheeres. Sie beherrscht alle Normfähigkeiten eines Infanterieverbandes, sie ist darüber hinaus besonders auf Einsätze im Hochgebirge sowie unter extremen Umweltbedingungen spezialisiert.

Die 6. Gebirgsbrigade entstand 1956, 1963 wurde sie in 6. Jägerbrigade umbenannt und bestand ab 1979 nur in der Mobilmachungsorganisation. 1999 wurde die 6.Jägerbrigade wieder als präsenter Verband neu aufgestellt, und zwar mit folgenden Einheiten:

  • dem Stabsbataillon 6;
  • den Hochgebirgs-Jägerbataillonen 23 und 24;
  • dem Jägerbataillon 15.

2002 erfolgte die Eingliederung des Pionierbataillons 2. Das Jägerbataillon 15 wurde 2006 abgegeben und im Gegenzug das Hochgebirgs-Jägerbataillon 26 zugeordnet. Das Aufklärungsbataillon 2 war ebenfalls von 2006 bis zu seiner Auflösung 2008 der "Sechsten" unterstellt.

Fähigkeiten

Die zusätzliche Spezialisierung auf Einsätze im Hochgebirge bzw. unter extremen Umfeldbedingungen verlangt weitere besondere Fähigkeiten und Qualifikationen.

Führung unter extremenUmfeldbedingungen:

Extremes Gelände und Wetter haben gravierende Auswirkungen auf die Einsatzführung. Für den Kommandanten zählen daher genaue Daten sowie die Beurteilung der besonderen Einflüsse und Gefahren zum "kritischen Informationsbedarf". Schutz und Erfolg der Truppe hängen davon ab. Im Stab bilden die Heeresbergführer eine eigene Stabszelle in der Führungszentrale, wo mit Hilfe standardisierter Verfahren die Gebirgslage beobachtet und verarbeitet sowie für die militärischen Entscheidungsträger aufbereitet wird. Die Steuerung aller Sicherheitsmaßnahmen fällt ebenfalls in den Aufgabenbereich dieser Stabszelle.

Zur Bewältigung der risikoreichen Führungsaufgaben verfügen alle Kommandanten - vom Gruppenkommandanten aufwärts bis zum Brigadekommandanten - über eine Gebirgsqualifikation.

Die Führungsunterstützung in stark gegliederten Einsatzräumen ist eine besondere Herausforderung. Zur Verarbeitung der anfallenden Datenmengen wird das Informationsmanagement laufend optimiert. Eigens entwickelte Software, wie Datenbanken und spezielle Programme, tragen dazu bei, dass immer ein aktuelles Lagebild vorhanden ist. Zur Vernetzung der Führungseinrichtungen stellt die Führungsunterstützungskompanie der Brigade den Betrieb von Relaisstellen auch an exponierten Orten sicher.

Die Gefechtsfeldaufklärung im Gebirge ist derzeit durch das Fehlen einer Hochgebirgs-Aufklärungseinheit allerdings nur eingeschränkt möglich.

Gebirgskampffähigkeit:

Die drei Hochgebirgs-Jägerbataillone sind speziell gegliedert, ausgerüstet und ausgebildet. Die neue Organisation umfasst zusätzlich zu den drei Jägerkompanien

  • eine Kampfunterstützungskompanie,
  • eine Sondertransportgruppe in der Stabskompanie und
  • in allen Hochgebirgs-Jägerkompanien einen Erkundungstrupp mit Heeresbergführern.

Eine Hochgebirgs-Jägerkompanie ist als Kaderpräsenzeinheit aus Teileinheiten zweier Jägerbataillone formiert.

Alle Soldaten sind mit dem Hochgebirgsmodul zum "Kampfanzug 03" und modernster Gebirgsausrüstung ausgestattet. Ein dringender Bedarf an Spezialfahrzeugen besteht derzeit in den oben erwähnten Sondertransportgruppen.

Die Brigade verfügt über insgesamt 400 qualifizierte Gebirgsspezialisten, welche ihre Aufgaben, auch international anerkannt, auf dem höchsten Niveau erfüllen können; die österreichische Gebirgsausbildung hat im internationalen Umfeld einen ausgezeichneten Ruf.

Kampf- und Einsatzunterstützung im schwierigen Gelände

Für die meisten Gebirgsregionen außerhalb der Alpen sind die geringe Infrastruktur und die schlechte Erschließung durch Verkehrswege charakteristisch. Das Pionierbataillon der Brigade verfügt daher über spezielle Fähigkeiten für den Straßen-, Brücken- und Seilbahnbau im Gebirge sowie für das Errichten überlebensnotwendiger Infrastruktur. Für die Trinkwasserversorgung ist die ABC-Abwehrkompanie zuständig. Hochgebirgsbewegliche Beobachtungstrupps stellen die Steilfeuerunterstützung sicher.

Höchste Bedeutung für die Schlagkraft der Brigade hat eine flexible Transportorganisation mit Hubschrauberunterstützung. Die Nachschubtransport- und Werkstattkompanie des Stabsbataillons muss auf den oftmaligen Umschlag von Gütern, den höheren Verschleiß beim Gerät und auf die Notwendigkeit schwieriger Bergungen rasch reagieren können. Für Transporte im unwegsamen Gelände stehen 62 Pferde im neuen Tragtierzentrum auf dem Truppenübungsplatz Hochfilzen bereit.

Kaderfortbildung …

Die Intensität der Kaderfortbildung für neue Einsatzaufgaben, wie den Kampf gegen irreguläre Kräfte und den Kampf im bebauten Gelände, wird verstärkt. Dafür wird auch die Lehrkompanie im verstärkten Maß herangezogen. Die Gefechtsübungen während der Grundwehrdienst-Ausbildung werden ebenfalls zur Schulung und Erhaltung der Führungsfähigkeit des Kaders genutzt.

… und Hilfeleistung

Die Hilfeleistung in den Gebirgsregionen Österreichs wird von den Angehörigen der "Sechsten" erwartet und ist für die Akzeptanz bei der Bevölkerung wichtig. Deshalb werden Lawineneinsatzzüge bereitgehalten, zunehmend Gebirgsspezialisten zur Lösung verschiedenster schwieriger Aufgaben herangezogen und zur Unterstützung (z. B. der Sicherung) von Assistenzsoldaten abgestellt.

Hohes Engagement im Ausland

Das Kaderpersonal der 6. Jägerbrigade hat vielfach bei Auslandseinsätzen, wie z. B. auf den Golan-Höhen, im Kosovo und in Afghanistan, Gebirgskompetenz bewiesen. In der Einsatzvorbereitung von Auslandskontingenten werden die bisher gewonnenen Erfahrungen umgesetzt.

Das Schwergewicht im Jahr 2008 ist die Einsatzvorbereitung der Kaderpräsenzeinheit als Teil der Operational Reserve Force für den Balkan.

Gemäß dem Leitspruch "partnerschaftlich - professionell - gemeinsam erfolgreich" sieht die 6. Jägerbrigade mit ihrem zukunftsorientierten Denken den kommenden Herausforderungen gut vorbereitet und motiviert entgegen.

Autor: Brigadier Ernst Konzett


Das Truppenkörperabzeichen der "Sechsten":

Dreieckschild, mit einer Breite von 6 cm und einer Höhe von 8 cm. Das Abzeichen ist Rot-Weiß-Rot geteilt, im Herzstück befindet sich ein schwarz konturiertes Edelweiß, darunter die Ziffer Sechs in schwarzer Farbe.

Erreichbarkeit der 6. Jägerbrigade:

Tel.: +43/50201-6630900, E-Mail: 6jgbrig.s5@bmlv.gv.at

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