13. "internationale Österreich-Patrouille"
"RECONNAISSANCE 2001"



Sichern des weiteren Vorgehens

Überwinden eines Kriechhindernisses.

Gefechtsbahn unter ABC-Bedingung

Selbst- und Kameradenhilfe jeder Handgriff muß sitzen!

Aufklärungsspähtrupp sichert das eigene Vorgehen.

Das Übungsgelände ist abwechslungsreich und herausfordernd zugleich.

Siegerehrung.
Beschreibung
Bei der 13. "Internationalen Österreich-Patrouille"
handelt es sich um eine Aufklärungsübung in "feindbesetztem"
Territorium (feindliche Gegenjagdkräfte) teils bei
Tag, teils bei Nacht in schwierigem und gebirgigem Gelände.
Die wettkampfmäßige Vergleichsmöglichkeit
sowie die Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen
von Soldaten auf internationaler Ebene ist dabei besonders
wertvoll.
Aufgabenbereiche:
Stationsbetrieb:
- Präzisionsschießen im scharfen Schuß mit dem österreichischen Sturmgewehr StG 77
- Verhalten in einem Minenfeld
- Sanitätsaufgabe
- Handgranatenwurf
- Bewältigen einer Kampfbahn (search and rescue)
Aufklärungspatrouille:
- Geländeerkundung
- Erkennen von fremden Waffen und Geräten
- Erkennen von gesicherten feindlichen Stellungen
- Ausarbeiten eines schriftlichen Aufklärungsberichtes
- mündlicher Lagebericht
Teilnehmer:
Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften, die aus Soldaten des Präsenz- und Milizstandesbestehen. Zusätzlich wurden 30 ausländische Armeen eingeladen, Mannschaften zu entsenden.
In erster Linie handelt es sich dabei um Soldaten der Mitgliedsstaaten von PfP.
Mannschaft:
Eine Mannschaft setzt sich aus 4 Mann zusammen, wobei der Kommandant einer MannschaftOffizier oder Unteroffizier sein muß. Für den Rest der Mannschaft sind alle Dienstgrade zugelassen.
Geschichte:
1986 war Oberst Koska Teilnehmer an einer Aufklärungsübung
in den Ardennen in Luxemburg, 1987 Delegationsleiter eines
österr. Teams.
Inspiriert durch diese Erlebnisse wollte Oberst Koska eine
Aufklärungsübung als Wettkampf in Österreich
organisieren.
Nach einer Vorsprache beim damaligen Armeekommandanten General
Philipp, der die Idee für gut erachtete, bekam Brigadier
Vogel, als Leiter der Abteilung Ausbildungsangelegenheiten
den Auftrag, die Idee mit Oberst Koska umzusetzen. Oberst
Zach von der Fernmeldetruppenschule wurde für die fernmeldemäßige
Abdeckung hinzugezogen. Es war dabei immerhin ein Gebiet
von 30x15 km zu bewältigen. Eine geeignete Aufgabe
für eine Abschlußübung des FMUO-Lehrganges.
Die 1. Intern. Wienerwald-Patrouille wurde schließlich
1989 mit dem LWSR 37 in
WR. NEUSTADT als Partner organisiert und durchgeführt.
Die Feinddarstellung übernahmen LWSR 34, LWSR 35 und
das PzB 1 sowie eine Kompanie des Gardebataillons.
Diese Konstellation blieb 5 Jahre bestehen. Bereits im ersten
Jahr 1989 nahmen 48 Mannschaften aus 7 Nationen teil. Die
Teilnehmerzahl steigerte sich dann auf 64 Teams aus 11 Nationen.
Nach 5 Jahren war der südliche Wienerwald als Übungsgelände
ausgereizt und man übersiedelte für drei Jahre
zum LWSR 54, später JgR 5, nach STRASS.
Das 7-Grabenland in der Südsteiermark war ein ideales
Gelände. Mit der Unterstützung dieses Verbandes
unter Oberst PUNTIGAM erreichte der Wettkampf, der nunmehr
auf den Name "Intern. Österreich-Patrouille"
hörte, mit der Teilnahme von 83 Mannschaften den zahlenmäßigen
Höhepunkt. Auch der internationale Bekanntheitsgrad
der Übung stieg enorm.
Im Jahre 1997 erfolgte erneut ein Geländewechsel und
damit auch ein Wechsel des unterstützenden Verbandes.
Das JgR 4 übernahm diese Aufgabe.
Der Raum FREISTADT erlaubte wieder neue Ideen in der Durchführung.
1999 war dann das JgB 15 der 6. JgBrig mit dem besonders
engagierten Kdt Obstlt MAUN ein hervorragender Partner.
Immer wieder meldeten sich Teilnehmer zusätzlicher
Nationen.
1999 gelang es, erstmalig in Europa, einen solchen Wettkampf grenzüberschreitend (über eine Staatsgrenze hinweg), in diesem Fall TSCHECHIEN, durchzuführen. Die tschechischen Behörden, besonders die Armee, erwiesen sich als hervorragende Partner. Das Echo, auch in der internationalen Presse, war entsprechend groß. Ein Hauch von einem vereinten Europa war zu spüren.
Im Jahr 2000 war der Austragungsort im Raum KIRCHDORF, wieder mit dem JgB 15 der 6. JgBrig und es erwies sich wieder als sinnvoll den Austragungsort zu wechseln.
Für das Jahr 2001 regte der Kdt der 6. JgBrig Brigadier BAUER an, die Intern. Österreich-Patrouille in LIENZ beim JgB 24 auszutragen. Dadurch, dass das JgB 24 für die Infrastruktur und die Logistik sorgt und über einen Anteil von ausgebildeten Hochalpinisten verfügt, konnte einerseits der Aufgabenkatalog für die Wettkämpfer erweitert werden und andererseits kann sich das JgB 15 ausschließlich auf die Feinddarstellung bei der Nachtaufklärung konzentrieren.
Bisher haben in den letzten 12 Jahren insgesamt 22 Nationen an diesem Wettkampf teilgenommen. In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass eine Nation im letzten Augenblick ihre Zusage zurückziehen mußte, weil die Soldaten, die an der Übung teilnehmen sollten, in den Realeinsatz mußten.
Sowohl die internationale Kooperation, sowie die Aufgabenbereiche, die sich auch an den Anforderungen multinationaler Einsätze für friedenserhaltende Maßnahmen orientieren, beweisen die Sinnhaftigkeit dieser Veranstaltung. Andererseits können sich die österreichischen Soldaten, die als Feinddarsteller agieren, bestens auf ihren Einsatz an der Staatsgrenze gegen illegale Grenzgänger vorbereiten.
Bisher konnten sich folgende Nationen in die Siegerliste eintragen:
- 2x Großbritannien
- 2x Deutschland
- 3x die Slowakei
- 5x Österreich
Grundsätzlich kann sich jedes Team, das diesen Wettkampf
besteht, als Sieger bezeichnen.
Man sieht aber auch, dass die österr. Soldaten an Können
denen anderer Armeen in nichts nachstehen.