Die 2. Panzerhaubitzbatterie auf dem Prüfstand
Mehere Wochen bildete das Panzerartilleriebataillon 3 seine Soldaten zum Thema "Peace-Support-Operations" aus. Heute fand das Training seinen krönender Abschluss: Die erlenten Inhalte wurden einer Überprüfung unterzogen. Die Übungsannahme für diesen Test: In "Mainland" muss eine ethnische Minderheit vor Übergriffen geschützt werden. Außerdem sollen die Soldaten die Umsetzung eines Friedensabkommens gewährleisten.
Zu diesem Zweck wurde die 2. Panzerhaubitzbatterie in den frühen Morgenstunden des 9. August alarmiert. Die Männer bekamen die Aufgabe, in zwei Züge gegliedert, das Schutzobjekt Steinbach und seine Bewohner zu schützen. Der erste Zug, ausgestattet mit geländegängigen Fahrzeugen, sandte Patrouillen aus und setzte temporäre Checkpoints in der Umgebung Steinbachs ein. Der zweite Zug, bestehend aus einem Staffeltrupp und den M-109-Geschützen, hatte die Aufgabe, das Schutzobjekt zu sichern und das Evakuieren der ethnischen Minderheit aus diesem Raum zu ermöglichen. Die Evakuierung selbst wurde anschließend durch die gesamte 2. Batterie durchgeführt.
Eskalation der Lage
Bald aber eskalierte die Lage und der Bataillonskommandant befahl der 2. Batterie, eine Umgliederung für den artilleristischen Einsatz vorzunehmen und die Feuerunterstützung für die "Task Force Zwettl" sicherzustellen.
Der Batteriekommandant befahl daraufhin allen Soldaten, sofort nach Steinbach einzurücken und sich dort - im so genannten Verfügungsraum - bereitzuhalten. Der Erkundungs- und Vermessungstrupp begann, einen Feuerstellungsraum zu erkunden und vorzubereiten.
Nachdem alle Teile der Batterie in Steinbach eingetroffen waren, wurde den Kommandanten der artilleristische Einsatz befohlen und die Artilleriefeuermatrix ausgehändigt. In der Zwischenzeit meldeten sich die Beobachtungstrupps bei den ihnen zugewiesenen Einheiten und bezogen ihre Beobachtungsräume. Bald konnte die "Task Force Zwettl" ihre Gefechtsbereitschaft melden.
Die Munitionsausstattung der Geschütze bestand überwiegend aus Blend- und Leuchtgranaten, um den Konfliktparteien die Macht eines Artillerie-Einsatzes vor Augen zu führen und sie damit von Übergriffen auf die ethnische Minderheit abzuhalten. In letzter Konsequenz stand der Task Force auch der Einsatz von Sprenggranaten zur Verfügung, um auf weitere Eskalationen der Lage reagieren zu können.
Erste Erkenntnisse der Überprüfung
Die Überprüfenden kamen zur Erkenntnis, dass die Artillerie-Verbände des Bundesheeres nicht nur die artillerie-eigenen Tätigkeiten, sondern auch den infanteristischen Einsatz im Rahmen eines Auslandseinsatzes beherrschen muss. Nur so wird ein Artilleriebataillon den Anforderungen der Zukunft gerecht.