Helden des Alltags: Die Männer der TWA2
Es ist wohl einer der malerischsten Geländeabschitte in Kaschmir, in dem sich Vizeleutnant Ronald Seiler und seine Kameraden mit ihrer Trinkwasseraufbereitungsanlage 2 (TWA2) niedergelassen haben. Der Standort wurde aber nicht wegen der landschaftlichen Schönheit oder der angenehmen Nachbarschaft zur pakistanischen Armee gewählt, sondern weil er an der günstigsten Wasserentnahmestelle am Flussufer liegt.
Außerdem sind Seiler und seine 15 Kameraden so nur knapp einen Kilometer vom Camp University entfernt. Sie betrachten sich als eine Art selbständige Filiale.
Steirer-Men
Seilers Crew ist eindeutig Steirer-lastig. Kommandant Seiler ist zwar ein Wiener, aber mit Stabswachtmeister Gerold Gauper, Wachtmeister Jarno Grinschgl, Zugsführer Heinz Regowic, Korporal Martin Illy und den Gefreiten Jürgen Pingert, Andreas Eckert und Matthias Nigl steht er gleich sechs Steirern gegenüber.
Dazu kommen noch der Wiener Korporal Marcin Kochowicz und die niederösterreichischen Gefreiten Daniel Vratny und Stefan Traunmüller. Die "wilden Bergvölker aus dem Westen" sind vertreten durch die Tiroler Offiziersstellvertreter Wolfgang Lutz und Andreas Kämmerle.
Dienst am Flussufer
Diese "multiethnische" Trinkwasseraufbereitungsanlage lebt recht beschaulich am Flussufer, könnte man meinen: Pferde einer benachbarten pakistanischen Transportkompanie grasen die Umgebung ab. Die pakistanischen Militär-Nachbarn sitzen in der Sonne und sind freundlich. Allerdings erinnert ganz in der Nähe ein Schotterhügel daran, dass sich dort ein Massengrab mit unbekannten Erdbebenopfern befindet.
Der Dienst beginnt um 8 Uhr und endet um 20 Uhr. Dann geht es meistens ab in den Schlafsack. Denn Wasser reinigen ist ein Knochenjob.