Der schlaue Fuchs Aflenzer
DDie EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner ist eine mutige Frau. Und der AFDRU-Kontingentskommandant, Oberstleutnant Friedrich Aflenzer, ist ein schlauer Fuchs. Diese Eigenschaften der beiden machten es möglich, dass der für die Bundesheer-Soldaten ungemein aufbauende Besuch Ferrero-Waldners stattfinden konnte.
Freitag war Muzaffarabad ein Hexenkessel. UN-Generalsekretär Khofi Annan und der pakistanische Staatspräsident Pervez Musharraf waren im UNO-Hauptquartier angesagt. Geleichzeitig weilte die Kommissarin Ferrero-Waldner in der Nähe und wollte es sich nicht nehmen lassen, die österreichischen Soldaten zu besuchen.
Ernste Probleme
Schon bei der Anfahrt zum Helikopter-Flugplatz kam es für Aflenzer zu ernsten Problemen. Übernervöse Sicherheitschefs hatten die Stadt abgeriegelt. Alles stand. Polizeisperren ließen niemanden passieren - auch nicht das österreichische Abholkommando. Die strengen Polizeikräfte mit ihren Sturmgewehren ließen nicht mit sich reden.
Die Lösung
Da hatte Aflenzer die zündende Idee. Er ließ durch den Kommandogruppenkommandanten im Camp, Oberstabswachtmeister Thomas Heizinger, den befreundeten Kommandanten der Ranger-Polizeitruppe ans Mikrofon holen. Aflenzer selbst reichte sein Handfunkgerät inzwischen an die pakistanischen Polizisten weiter. Deren Verhalten wurde schlagartig freundlicher, als sie aus dem österreichischen Handfunkgerät die eindringliche Stimme ihres obersten Chefs hörten.
Das Szenario wiederholte sich bei jeder Straßensperre. Und so waren die Österreicher die Einzigen an diesem Tag, denen es gelang, die Stadt zu durchqueren. Als dann die Frau Außenkommissar an Bord eines Heeres-Pinzgauers war, wiederholte sich das Spiel in umgekehrter Richtung: Aflenzer marschierte zu Fuß voraus und öffnete die Straßensperren mit seinem Pakistaner im Walkie-Talkie.