Türkische Kompanie des multinationalen Bataillons wird auf volle Einsatzbereitschaft überprüft
Schon in aller Früh ist durch die Anspannung der Soldaten im Camp Butmir zu merken, dass an diesem Tag eine Übung stattfindet. So wie auch kürzlich bei der österreichischen Kompanie wird die türkische Kompanie auf ihre Einsatzbereitschaft überprüft. Kurz nach der Standeskontrolle alarmiert der Bataillonskommandant Oberstleutnant Alfred Sanz die türkische Kompanie. Die Kompanie stellt rasch die Einsatzbereitschaft her und stellt sich vor der Campausfahrt auf. Nach dem der Marschbefehl gegeben wurde, verlässt die Kompanie und die bewegliche Befehlsstelle des Bataillons mit einer Blaulichteskorte, gestellt durch die Militärpolizei, das Camp in Richtung Rajlovac.
CRC-Einsatz und Evakuierung des Gebäudes
Nach dem Absitzen im Übungsraum ist schon von weitem eine aufgebrachte Demonstration zu hören, welche durch Soldaten der österreichischen Kompanie realitätsnahe dargestellt wird. Die türkischen Soldaten rücken in CRC-Ausrüstung vor. An der Menschenmenge angekommen, verlangt der Anführer der Demonstranten ein Gespräch mit dem Kommandanten. Der türkische Kompaniekommandant tritt in Verhandlungen und merkt rasch, dass die Forderungen der Demonstranten provokant und unrealistisch sind und bricht die Verhandlungen ab. Die Menschenmenge reagiert auf den Abbruch und die türkischen Soldaten werden mit Wasserflaschen beschossen.
Durch den Einsatz von Reizgas werden die Demonstranten zurückgedrängt und die Kompanie kann bis zu einer Barrikade, in welcher sich ein Sprengsatz befindet, vorrücken. Der EOD-Trupp (Entschärfungstrupp) der Kompanie entschärft den Sprengsatz und die Soldaten können den Rest der Sperre räumen und weiter vorrücken. Die Demonstranten haben auf Grund des Vorrückens der türkischen Kompanie eine zweite Barrikade aufgebaut und diese in Brand gesetzt. Durch den nochmaligen Einsatz von Reizgas werden die Demonstranten weiter zurückgedrängt und die Barrikade kann gelöscht und geräumt werden. Die türkische Kompanie rückt soweit vor, dass die Evakuierung der Soldaten im LOT-Haus durchführbar ist und die Kompanie ihren Auftrag erfolgreich erfüllt kann.
Übungsszenario: Versorgung und Abtransport eines Verwundeten
Beim Vorrücken der türkischen Kompanie wurde ein türkischer Soldat verwundet, hierbei handelte es sich aber nicht um einen Ernstfall sondern eine Übungseinlage. Dabei ist der Verletzte erst zu versorgen und dann rasch zum Hubschrauberlandeplatz zu verbringen. Die Hubschrauberanforderung wurde standardgemäß durchgeführt und schon nach kurzer Zeit war der österreichische Rettungshubschrauber im Anflug. Der Hubschrauber landet auf dem durch farbigen Rauch gekennzeichneten Landeplatz. Sofort übernimmt der Notarzt die Versorgung des verwundeten Soldaten und führt Absprachen mit dem türkischen Arzt, welche Maßnahmen bereits durchgeführt wurden. Nachdem der Patient transportbereit gemacht und in den Hubschrauber verladen wurde, hebt dieser in Richtung Spital ab.
Antreten des Bataillons und Meldung an den EUFOR-Kommandanten
Noch am Übungsplatz sammelte das Bataillon für ein Foto mit allen Übungsteilnehmern, diese Gelegenheit nützte der Kommandant, Oberstleutnant Alfred Sanz, um der Kompanie zur Überprüfung zu gratulieren. Anschließend verlegten alle Übungsteilnehmer in das Camp Butmir zurück. Dort trat das ganze Bataillon an und der Kommandant meldete dem Kommandanten der EUFOR-Truppe, Generalmajor Martin Dorfer, die Einsatzbereitschaft des Bataillons. Dieser gratulierte der angetretenen Truppe und überreichte dem Bataillonskommandant ein Zertifikat für die volle Einsatzbereitschaft.
Fotos zu diesem Artikel
Die Soldaten schützen sich vor Wurfgeschossen.
Die türkischen Soldaten beim Räumen der Barrikade.
Der Notarzthubschrauber landet.
Die Übungsteilnehmer.
Generalmajor Martin Dorfer bei der Übergabe des Zertifikats.
Der Ausmarsch der türkischen Kompanie.