Kleider für Schüler der Grundschule Vranic
ein Bericht von Hauptmann Nicolai Tschol Suva Reka - Die Grundschule Vranic im Kosovo, ca. 10 km östlich vom Camp Casablanca gelegen, wurde im Krieg bis auf die Grundmauern zerstört. Letztes Jahr erfolgte der Wiederaufbau durch das belgische Rote Kreuz. Mittlerweile herrscht hier wieder "normaler" Schulbetrieb, zumindest normal für das Kosovo. 560 Schüler werden hier von 26 LehrerInnen betreut. Es wird in zwei Schichten unterrichtet, da zuwenig Lehrpersonal und Raum vorhanden ist. Von 0800 bis 1300 Uhr und 1330 bis 1700 Uhr bringen die 26 LehrerInnen im Schichtbetrieb ihren über 500 Schützlingen das Grundwerkzeug für eine spätere Berufsausbildung bei.
Aus Vranic, Budakovo, Buzola und Popovliane kommen die Kinder täglich zur Schule. Zweiundzwanzig von ihnen sind Vollwaisen. Sie haben Vater und Mutter im Bürgerkrieg verloren. Vizeleutnant Weiss aus Kärnten wurde im Zuge einer Patrouille auf die Schule aufmerksam. Über das CIMIC-Center der Task Force Dulje organisierte er in Absprache mit Vizeleutnant Oschep, ebenfalls aus Kärnten, ein Paket von Bekleidungsgegenständen. Zur Verfügung gestellt wurde die Bekleidung vom Jägerbataillon 17 im südsteirischen Straß. Die 2. Kompanie der Task Force Dulje organisierte die Verteilung der Textilien. In Reih und Glied stellten sich die Kinder auf, um von den österreichischen Soldaten eingekleidet zu werden.
Kompaniekommandant Major Jörg Rodewald aus Oberösterreich war vor Ort und überzeugte sich persönlich davon, daß niemand mit leeren Händen ausging. Es sind nicht immer nur die "CIMICS", die humanitäre Aktionen organisieren. Die Kompanien, die draußen zu Fuß und mit dem Pandur ihren Dienst versehen, sind ein wichtiges "Auge", durch das oft erst ein Bild von der Situation im Verantwortungsbereich der Österreicher entsteht.