Multinationale Task Force Süd hilft bei Zugunglück
Am Abend des 8. August entgleisten zehn Waggons eines Güterzuges bei Mrasor, sechs davon stürzten um. Bei diesem Unfall wurden 150 Meter Bahngeleise zerstört, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Zug, beladen mit verschiedenen Getreidesorten aus Ungarn, befand sich auf der Fahrt von Klina nach Zrze. Die Ursache der Entgleisung ist noch unbekannt.
Kosovo Railway Company bittet KFOR-Soldaten um Hilfe
Aufgrund des Unfall-Ausmaßes ersuchte die Kosovo Railway Company die internationalen Friedenstruppen um Hilfe. Am 9. August verlegte ein Evaluierungsteam der Multinationalen Task Force Süd an den Unfallort, um den Schaden zu begutachten und das weitere Vorgehen zu planen.
Schwierige Aufräumarbeiten am Unfallort
Während zivile Kräfte umgehend damit begannen, die Waggons zu entleeren und kleinere Aufräumarbeiten durchzuführen, wurde von den Soldaten ein Bergeteam organisiert, wobei die deutschen Kameraden zwei Berge- und einen Pionierpanzer, zwei 70 Tonnen Kräne sowie einen Pionierzug stellten. Die Schweizer halfen ebenfalls mit einem weiterer Kran aus. Mit der Einsatzleitung wurde das Manöverbataillon Dulje beauftragt.
Vor der Bergung sorgte die Bahngesellschaft für die Entfernung der Leitplanken zwischen der Straße und den Schienen. Der Straßengraben mußte mit Schotter aufgefüllt werden, damit das schwere Bergegerät zum Unfallort gelangen konnte. Für die Dauer der Bergung war die Straße von der Militärpolizei und örtlichen Einsatzkräften gesperrt.
Hauptmann Heinrich Lindner, der bereits zahlreiche Löscheinsätze, Pionier- und Bergearbeiten koordiniert hatte, leitete diesen Einsatz. Für die Sanitätsversorgung sorgte ein Schweiz-österreichisches Notarztteam.
"Die Bergung gestaltete sich teilweise recht kompliziert, da einige der Waggons ineinander verkeilt waren und erst voneinander getrennt und gegen ein weiteres Abrutschen gesichert werden mussten", so Einsatzleiter Hauptmann Lindner.
Professionelle Hilfe der Soldaten
Insgesamt waren 51 Soldaten der Task Force Süd und elf Mitarbeiter der Kosovo Railway Company an der Bergung beteiligt. Von den Soldaten wurden rund 2.000 Mannstunden geleistet, die Hilfe erfolgte somit weit unter der vom Evaluierungsteam veranschlagten Zeit.