Neues Einsatzkonzept: "Wir gehen bis in die kleinsten Ortschaften"
Mit dem Kosovo scheint es aufwärts zu gehen: Allerorts wird gebaut, der Müll verschwindet aus dem Straßenbild, die Menschen sind freundlich und gesprächsbereit. "Die Lage ist ruhig, aber nicht unbedingt stabil", beschreibt Brigadier Robert Prader die Situation. Im Süden des jungen Staates kommandiert er 3.700 Soldaten - darunter mehr als 600 Österreicher - die das Land in eine hoffentlich friedliche Zukunft begleiten.
Interesse am Alltag der Menschen
Ihre Vorgehensweise haben die Soldaten der Multinationalen Task Force Süd dabei vollkommen umgestellt. Prader: "Die Zeiten von schwer bewaffneten KFOR-Patrouillen sind vorbei. Radpanzer und Maschinengewehre haben die Menschen vielleicht beeindruckt, aber zu Gesprächen kam es dadurch nicht." Heute gehen Praders Soldaten bis in die kleinsten Ortschaften und zeigen Interesse am Alltag und den Problemen der Menschen. Auf diese Weise hoffen sie frühzeitig von Konflikten im Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen zu erfahren.
Probleme rechtzeitig erkennen
Denn obwohl im Verantwortungsbereich der Österreicher von ursprünglich rund 12.000 Serben heute nur noch knapp 1.500 leben, können Streitigkeiten mit der albanischsprachigen Mehrheit nicht ausgeschlossen werden. Das neue Einsatzkonzept soll Überraschungen verhindern.
Aufmerksam und einsatzbereit
Im Anlassfall müssen die Peacekeeper blitzschnell reagieren und Konfliktparteien trennen, bevor Schaden entsteht. "Das Schwierige daran ist", so Prader, "dass unsere Soldaten beides können müssen: Trotz des freundschaftlichen Umganges mit den Einwohnern müssen sie aufmerksam bleiben und jederzeit einsatzbereit sein."