Einsatzbataillon Dulje übt die Evakuierung von gefährdeten Soldaten
Am Mittwoch trainierten die Soldaten des österreichischen KFOR-Kontingentes die Evakuierung von bedrohten Kameraden. Das Bedrohungszenario: Sechs Soldaten mussten wegen Unruhen aus einer KFOR-Einrichtung weit abseits des Camp Casablanca befreit werden.
KFOR-Soldaten als Garant für Sicherheit
Oberstleutnant Manfred Hofer, Kommandant des österreichisch-schweizerischen Einsatzbataillon Dulje, zum Hintergrund der Übung: "Die Lage hier in meinem Verantwortungsbereich ist ruhig. Meine Soldaten halten engen Kontakt zur Bevölkerung, indem sie Fußpatrouillen in den Ortschaften gehen und das Gespräch mit den Menschen suchen. Doch sollte es zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen, muss KFOR hier weiterhin ein Garant für Sicherheit und Stabilität bleiben." Einmal im Monat zeigt das Einsatzbataillon daher seine militärischen Fähigkeiten im Zuge angekündigter Übungen.
Fit für schwierige Situationen
Major Reinhard Bacher, der verantwortliche Planungsoffizier des Bataillons: "Diese Übung bildet den krönenden Abschluss unseres sechsmonatigen Einsatzes. Etwa alle vier Wochen konzentrierten wir uns auf ein bestimmtes, meist sehr komplexes militärisches Thema." Immer waren dies Szenarios, bei denen die Soldaten von einer erhöhten Bedrohungslage für die Bevölkerung und daher auch für sie selbst ausgingen. "Als Profis nützen wir natürlich ruhige Zeiten und halten uns fit für schwierige Situationen", so Bacher.
Gefährdete Verbindungs-Teams evakuieren
Das Übungsszenario ging von einer massiven Bedrohung von österreichischen Verbindungssoldaten zur lokalen Bevölkerung (den "Liaison Monitoring Teams", LMT) durch eine gewalttätige Menschenmenge aus. Was in ruhigen Zeiten unumgänglich ist, nämlich, dass sich das Büro- und Wohngebäude der LMT-Soldaten inmitten der Bevölkerung als Anlaufstelle für Hilfesuchende befindet, stellte in der dargestellten Situation eine Herausforderung für die Schutzkräfte des Einsatzbataillons dar. Diese bekamen den Auftrag, die gefährdeten Teams zu evakuieren.
Mit vereinten Kräften
An der Evakuierung wirkten alle drei Kompanien des Einsatzbataillons mit. Darüber hinaus unterstützte ein deutscher Notarzt-Helikopter die Rettung von dargestellten Schwerverletzten. Eine österreichische Hubschrauberbesatzung schwebte über dem ganzen Szenario und überwachte die Operation mit einem weitreichenden Sensorensystem aus der Luft. Das verschaffte den Soldaten am Boden ein umfassendes Lagebild.
Zu jeder Zeit, an jedem Ort
Der taktische Kommandant aller zusammenwirkender Evakuierungskräfte, Oberstleutnant Hofer, resümiert: "Diese Abschlussübung war bewusst sehr komplex angelegt. Sie stellte hohe Anforderungen an alle eingesetzten Kräfte. Daher freue ich mich besonders, dass jeder seine ihm zugewiesene Aufgabe erfüllt hat. Das Endergebnis der Übung zeigt ein hochprofessionelles Bataillon, das es versteht, in den unterschiedlichsten Szenarien - zu jeder Zeit, an jedem Ort - zu bestehen."