Spätrupp als belieber Fan-Club im Kosovo
Ein Bericht von Oberstleutnant Josef Hartl.
In der ganzen Militärgeschichte war die Aufgabe schlechthin, als Spähtrupp wichtige Informationen für künftige Operationen zu gewinnen. Wie gelingt dies aber in einem Land, das seit Jahrhunderten an Besatzung und Unterdrückung gewöhnt ist und gelernt hat, eisern zu schweigen?
Unsere Spähtrupps, den ganzen Tag mit dem österreichischen Radpanzer Pandur auf Patrouille, suchen auch gerne das Gespräch mit den Menschen im Land. Die Verständigung stellt kein Problem dar, da viele Kosovaren als Gastarbeiter oder auch als Schüler im deutschsprachigen Raum gelebt haben. Die Kinder sind die Ersten, die mit den Soldaten ins Gespräch kommen und sie begleiten. Zu allen Scherzen bereit, spielen die Soldaten, wenn es sein muss auch beim Street-Volley-Ball mit. Mit der Kugelschutzweste von 20 kg sind die Burschen nach so einem "Ausflug" aber auch klatschnass!
Oft kommen dann auch die Eltern dazu und zum Schweiß fließt oft so manche Information in den Spähtrupp. Denn nur wenige Kosovaren sind glücklich, wenn in ihrem Dorf Maschinenpistolen und Handgranaten gelagert sind. So eine Art Aufklärung entspricht aber auch dem typischedn österreichischen Charakter. Freundlich aber bestimmt unter rot-weiß-roten Fahnen.