Strategischer Führungslehrgang zu Besuch im Kosovo
In den vergangenen zwei Tagen besuchten die Teilnehmer des 9. Strategischen Führungslehrgangs mit dem Leiter der Einsatzsektion im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac, den Kosovo. Vor Ort absolvierten die Gäste ein intensives Besuchsprogramm.
Der Strategische Führungslehrgang
Der Strategische Führungslehrgang bietet ein aktuelles und realistisches Lagebild zu objektiven und subjektiven Bedrohungen sowie sicherheitspolitischen Risiken für Gesellschaft, Wirtschaft und Privatleben im 21. Jahrhundert. Jährlich durchgeführt, wendet er sich in drei Modulen an Österreichs Top-Entscheidungsträger und bereichert die "Strategic Community" mit jedem Lehrgangsabschluss um ca. 20 neue Mitglieder.
Zusammentreffen auf höchster Ebene
Nach der Landung in Pristina führte der erste Weg die Besucher in das Hauptquartier der internationalen KFOR-Truppe. Nach dem Mittagessen folgte ein Nachmittag mit Briefings und Diskussionsrunden - unter anderem mit der kosovarischen Präsidentin Atifete Jahjaga, dem KFOR-Kommandanten Generalmajor Erhard Drews sowie Österreichs Botschafter im Kosovo, Johann Brieger. Nach dem anschließenden Empfang in der österreichischen Botschaft verbrachten die Gäste die Nacht im österreichischen Camp Casablanca in Suva Reka.
Besichtigung des Camprückbaus
Am Morgen des zweiten Besuchstages wurden die Gäste von Oberstleutnant Lechner durch das Camp geführt. Mehr als ein Jahrzehnt lang war es der wesentliche Standort der österreichischen Soldaten im Kosovo. Aufgrund des schrittweisen Abbaus der KFOR-Truppen wird das Camp Casablanca noch dieses Jahr geschlossen. Oberstleutnant Lechner verantwortet die Abbauarbeiten des Camps und lieferte den Kursteilnehmern einen Einblick in den Lebenszyklus eines militärischen Camps im Ausland.
Mushtisht und Decane
Der Ort Mushtisht liegt circa 15 Autominuten östlich des Camps Casablanca und hatte in den vergangenen Jahren für die österreichischen Soldaten eine besondere Bedeutung. Die Teilnehmer des strategischen Führungslehrgangs konnten hier erfahren, wie wichtig alle Aktivitäten zur Erhaltung des Friedens sind. Noch heute zeugen zahllose leer stehende Ruinen von den Folgen des Krieges im Kosovo.
Anschließend stand der Ort Decane auf dem Besuchsprogramm, indem sich ein bedeutendes serbisch-orthodoxes-Kloster befindet. Die Klosterbesichtigung beendete das offizielle Programm und führte den Kursteilnehmern nochmals die große Bedeutung kultureller und religiöser Aspekte in Krisengebieten vor Augen. Den Abschluss der zweitägigen Exkursion in den Kosovo bildete ein gemeinsames Mittagessen im italienischen Camp in Dakovica.