Im Porträt: Der Militärseelsorger der KFOR-Soldaten
Militäroberkurat Stefan Gugerel ist der Militärseelsorger für die österreichischen KFOR-Soldaten. Der gebürtige Niederösterreicher ist zuhause Militärpfarrer an der Heeresunteroffziersakademie in Enns. Verantwortlich ist er neben der Garnison Enns aber auch für die Garnisonen Ebelsberg und Freistadt. In seiner Freizeit hilft er in den Pfarrgemeinden St. Marien/Oberösterreich und Statzendorf/Niederösterreich aus. Er engagiert sich für die Christen im Heiligen Land im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Orden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Zu Gugerels Hobbies zählen Lesen, Fernsehen, Computerspiele und er versucht sich als Schriftsteller und Brettspiele-Erfinder.
Aufgabenbereich
Zu Gugerels Aufgaben im Einsatz zählen zu allererst die religiöse Betreuung durch das regelmäßige Angebot von Gottesdiensten; auf Fragen aller Art Antwort zu geben - sei es zu biblischen, theologischen oder kirchengeschichtlichen Themen oder zur Darstellung religiöser Vorgänge und militärethischer Themen in Filmen.
Des Weiteren ist Militäroberkurat Gugerel auch Ansprechpartner für österreichische Soldatinnen und Soldaten anderer Religionen, die noch keinen eigenen spirituellen Begleiter im Einsatzraum haben. Aber auch Ausflüge gemeinsam mit den Soldaten zu religiösen Stätten der Christen und Muslime im Kosovo werden angeboten.
Abwechslungsreicher Einsatz
Sein Alltag im Einsatz gestaltet sich als abwechslungsreiche Teilhabe am Leben der Soldaten. Das zeigt sich schon daran, dass er alle vier Tage seinen Standort wechselt zwischen Pec, Pristina und Prizren, um allen Soldaten die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen. An all diesen Orten werden Gottesdienste gefeiert, gemeinsam diskutiert und gegessen. Und so mancher Abend für pädagogisch wertvolle Brettspiele oder Filme genützt, die von Soldaten aller Dienstgrade gerne angenommen werden.
Gemeinsam mit den Militärpsychologen Oberstleutnant Dr. Günter Engel und Major Angelika Klug werden regelmäßig Vorträge und Diskussionen veranstaltet. Dabei geht es um das gute Leben des Einzelnen und der Gruppe sowie die besonderen Schwierigkeiten im Auslandseinsatz (Trennung von Familie und Freunden, wenig Privatsphäre, interkulturelle Missverständnisse und zwischenmenschliche Spannungen).
Mitbeten und Mitleben, Mitlachen, Mitlernen und dort Aufrichten, wo Unterstützung nötig ist - so kann der Auftrag des Militärseelsorgers zusammengefasst werden. Ein Wahlspruch Gugerels, der vom Heiligen Augustinus stammt, beschreibt nicht nur das Verhältnis des Seelsorgers zu den übrigen Soldaten, er beschreibt auch den idealen Umgang der Soldaten mit ihren Kameraden und der Bevölkerung des Einsatzraumes: Alle Menschen lieben; entweder, weil sie gut sind, oder, damit sie gut werden.