Bundesheer-Soldaten im Einsatz mit der "Multinational Battlegroup West"
Seit Anfang Oktober befinden sich die beiden Infanteriekompanien des 35. österreichischen KFOR-Kontingents im Kosovo. Beide Kompanien werden durch das Infanteriebataillon der "Multinational Battlegroup West" befehligt und sind im italienischen Camp "Villaggio Italia" in Peje/Pec stationiert. Die Battlegroup West wird von Italien geführt und besteht aus Soldaten aus Italien, Österreich, Slowenien und der Republik Moldau.
Einheiten aus dem Burgenland und der Steiermark
Die beiden österreichischen Infanteriekompanien kommen vom Jägerbataillon 19 aus Güssing (Alpha-Kompanie) beziehungsweise vom Jägerbataillon 17 aus Straß (Bravo-Kompanie). Nach einer intensiven Einsatzvorbereitung in Österreich sowie einer Trainingsphase im Kosovo erlangten sie Ende Oktober die volle Einsatzbereitschaft.
Die Kompanien im Einsatz
Von 21. bis 26. November waren die österreichischen Soldaten an zwei Schauplätzen gefordert: Einerseits löste die Battlegroup eine erhöhte Sicherungsstufe zum Schutz einer religiösen Veranstaltung am Kloster Decani aus. Andererseits nahm das Infanteriebataillon an der KFOR-Übung "Silver Sabre 2" teil. In beiden Fällen griff die Battlegroup vor allem auf die österreichischen Infanteristen zurück.
Die Alpha-Kompanie
Die Alpha-Kompanie überwachte die Feierlichkeiten zu einem orthodoxen Festtag und sicherte das einzige noch unter Bewachung der KFOR stehenden Schutzobjekt: das Kloster Decani. Dazu mussten die Soldaten aus Güssing verstärkt am Kloster Dienst versehen, wobei zusätzliche Infanteristen in schwerer Schutzausrüstung im Falle möglicher Demonstrationen bereitgehalten wurden. In enger Zusammenarbeit mit der italienischen und slowenischen Militärpolizei sowie der Polizei des Kosovo konnten die orthodoxen Feierlichkeiten ohne nennenswerte Zwischenfälle gut abgesichert von Statten gehen.
Die Bravo-Kompanie
Die Bravo-Kompanie, die zum Großteil aus Straßer Soldaten besteht, bewährte sich im Rahmen der Übung "Silver Sabre 2" als starker Rückhalt der KFOR im Ordnungseinsatz. Gemeinsam mit portugiesischen, ungarischen, italienischen, moldauischen, dänischen, US-amerikanischen und slowenischen Soldaten sowie mit Polizei-Sondereinheiten trainierten die Straßer Jäger Szenarien zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung bei Ausschreitungen.
Maßnahmen gegen Brandsätze (Molotow-Cocktails) und zur Räumung von illegalen Straßensperren sowie die Evakuierung von Verwundeten mittels Hubschraubern standen von 22. bis 26. November an der Tagesordnung.
Beide Kompanien bewiesen ihre Fähigkeiten und ihren festen Willen, im multinationalen Verbund für ein sicheres Umfeld im Kosovo zu sorgen und für Notfälle bereitzustehen.