Österreicher ist Stabschef der Multinationalen Brigade Südwest im Kosovo
Zum ersten Mal stellt Österreich den Stabschef eines multinationalen Truppenverbandes in der Größe einer Brigade. Der Multinationalen Brigade Südwest gehören insgesamt 8.500 Soldaten aus elf Nationen an. Davon sind rund 200 Personen - größtenteils Offiziere und Unteroffiziere - im Brigadestab eingesetzt. Weitere 100 Soldaten gehören der Headquarters Company an und sind ebenfalls dem Hauptquartier zuzuordnen.
Der gebürtige Wiener Neustädter Oberst des Generalstabsdienstes Christian Platzer hatte sich als stellvertretender Stabschef zwei Monate lang eingehend mit der Lage im Kosovo vertraut gemacht und ist wie geplant mit 19. Mai zum Chef des Stabes aufgerückt. Die Führungsqualitäten des NATO-erfahrenen Niederösterreichers sind in der jetzigen Phase besonders gefragt, nachdem das Kosovo - und dabei vor allem die Region Prizren - erst Mitte März von gewalttätigen Unruhen mit mehreren Toten erschüttert wurde. Es gilt die Situation wieder zu stabilisieren und neuerliche Gewaltausbrüche zu verhindern.
Platzer sieht im Schutz der serbischen Minderheit sowie deren verbliebener Kulturgüter die größten Herausforderungen während der kommenden Monate.
Dabei erfordert die geringe Personalstärke der internationalen Schutztruppe einen besonders effizienten Einsatz der von insgesamt elf Nationen bereit gestellten Soldaten.
Platzer hat u.a. den US Army Command and General Staff Course in Fort Leavenworth (Kansas) mit Schwergewicht Operation und Europäische Sicherheitspolitik absolviert. In seiner letzten Auslandsverwendung war er im Partnership Staff Element am Sitz des NATO-Kommandos AFCENT bzw. AFNORTH in Brunssum in den Niederlanden.
In Österreich ist Platzer derzeit stellvertretender Leiter der Abteilung Militärpolitik und Leiter des Referats 1.