Bundesminister Platter im Kosovo
Engagement am Balkan für die Sicherheit Österreichs wichtig
Eine besondere Auszeichnung für die eingesetzten Soldaten war der Besuch von Bundesminister Günther Platter beim zehnten österreichischen Kontingent im Kosovo. Um sich persönlich ein Bild nach den Unruhen im März zu machen, kam Platter von 19. bis 20. Juli nach Suva Reka und dankte den Österreichern für Ihren Einsatz.
Empfangen wurden der Minister und seine Begleiter durch den Kontingentskommandanten Oberst des Generalstabsdienstes Christian Platzer und den Kommandanten der "Task Force Dulje" Oberstleutnant Wolfgang Kaufmann. Ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Programm vermittelte den Besuchern einen tiefen Einblick in die aktuelle Lage im Einsatzgebiet. Im Anschluss führte Verteidigungsminister Platter im Hauptquartier ein Gespräch mit dem deutschen Generalleutnant Holger Kammerhoff, dem Kommandanten aller Truppen im Kosovo. Dabei stellten beide Seiten die große Sorge um die weitere Entwicklung im Kosovo in den Vordergrund der Diskussion. Wehrsprecher Walter Murauer (ÖVP) wurde unterdessen in die geschichtlichen Hintergründe der Schlacht am Amselfeld eingewiesen.
Auf dem Weg von Pristina nach Suva Reka lernten die Besucher das breite Aufgabenspektrum der österreichischen Soldaten kennen. So sprengte der Bundesminister selbst einen in den Morgenstunden am Dulje Pass gefundenen Blindgänger. Und bevor es ins "Camp Casablanca" ging, verteilte Platter im Rahmen eines Projektes der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Vranic Geschenke an Kinder.
Platter: "Ein Mehr an Stabilität und Sicherheit hier im Kosovo bedeutet auch ein Mehr an Sicherheit für Europa."
Montagnachmittag und -abend waren dann für Gespräche mit den Soldaten der "Task Force Dulje" reserviert. Dabei war die klare Position Platters für ein starkes Engagement Österreichs am Balkan nicht zu überhören. "Ein Mehr an Stabilität und Sicherheit hier im Kosovo bedeutet auch ein Mehr an Sicherheit für Europa", so der Minister. Einer der Höhepunkte des Besuches war die Firmung von sieben Soldaten durch Militärbischof Christian Werner.
Der Dienstag, 20. Juli, begann mit einer Einweisung in das serbische Viertel von Orahovac und einer Vorführung der dort eingesetzten Kräfte. Dabei zeigten sich alle Besucher beeindruckt von der Professionalität der Österreicher und der gut koordinierten Zusammenarbeit mit den Soldaten aus Deutschland und der Schweiz. Nach einer kleinen Pause begaben sich die Besucher nach Prizren. Dort folgte ein militärischer Empfang am Kommando der Multinationalen Brigade Südwest durch Brigadier Danilo Errico, den Brigadekommandanten. Den Abschluss bildete eine Einweisung in die Vorkommnisse während der Unruhen im März dieses Jahres in der Altstadt von Prizren und im Erzegelkloster.
Der Minister zeigte sich von den Zerstörungen tief betroffen und beauftragte seine Soldaten damit, alle ähnlichen Ausschreitungen mit Entschlossenheit zu unterbinden, um Ruhe und Ordnung im Kosovo aufrechtzuerhalten.