EURAD13: Österreichische Soldaten auf Top-Niveau
Allentsteig, 29. Mai 2013 - Unter den strengen Augen von mehr als 40 Prüfern aus dem In- und Ausland haben während der Großübung "EURAD13" im Gebiet Allentsteig 359 Soldaten des Bundesheeres erfolgreich eine internationale Evaluierung nach NATO-Standard bestanden. Personalstand, Ausrüstung und Ausbildung von Truppenteilen aus ganz Österreich wurden überprüft und für ausgezeichnet befunden. Dies befähigt die Soldaten für internationale Einsätze und zeigt das hohe Niveau ihrer Ausbildung.
Prüfung auf "Herz und Nieren"
Auf "Herz und Nieren" wurde vier Tage lang geprüft. Vor allem, ob die Soldaten das Rüstzeug haben, bei internationalen Einsätzen zusammenzuarbeiten. So wurden Aufgaben durchgespielt, die Soldaten normalerweise in einem Einsatz zu bewältigen haben. Anhand von Checklisten kontrollierten die Prüfer, ob die teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten die Aufgaben richtig abarbeiten.
"Für Funker heißt das zum Beispiel, dass überprüft wird, ob der Soldat alle erforderlichen Ausbildungen abgeschlossen hat, das Gerät zur Gänze vorhanden und einsatzbereit ist, ob er ausreichend Englisch kann und sein Handwerk beherrscht", so Brigadier Anton Waldner, Leiter der Abteilung Controlling und Inspizierung beim Streitkräfteführungskommando.
Die Kampftruppen wurden 2011 bereits evaluiert. Diesmal waren in Allentsteig Soldaten an der Reihe, deren Aufgaben in der Kampfunterstützung liegt: Pioniere, Aufklärer, Minenräumer oder Militärpolizei. Das Verfahren besteht insgesamt aus vier Stufen, wobei im Rahmen der aktuellen Übung die letzte Stufe erfolgreich bewältigt werden konnte.
NATO-Partnerschaft für den Frieden
Warum Österreich als Nicht-NATO-Mitglied an einer NATO-Evaluierung teilnimmt ist leicht erklärt: "Diese Evaluierung ist Standard für alle Mitglieder der NATO-Partnerschaft für den Frieden", erklärt Brigadier Waldner. Österreich ist seit 1995 Mitglied und arbeitet mit den anderen Staaten bei internationalen Friedenseinsätzen eng zusammen.
Jeder Prüfer muss in Kursen extra dafür ausgebildet werden. Ein Drittel der Prüfer kam diesmal aus dem Ausland. Mindestens zwei Personen nehmen eine Übungseinlage ab. Alle Einzelergebnisse werden dann in ein Computernetzwerk eingespielt, das Ergebnis wird vollautomatisch errechnet. Zusätzlich wird der gesamte Ablauf von einem fünfköpfigen internationalen Team überwacht.
Der Prozess ist sehr aufwändig. "Aber bei konsequenter Abarbeitung der bei den Evaluierungen zutage tretenden Schwächen im System hat er einen hohen Wert für die Organisation. Es ist ein gutes Mittel, um die Fähigkeit zur Zusammenarbeit im multinationalen Bereich herzustellen. Wir sehen, dass vergleichbare Nationen wie Schweden oder Finnland dieser Evaluierung einen hohen Stellenwert beimessen", so Brigadier Waldner.