Chronik der österreichischen Streitkräfte 1955 - 1959
Jahr 1955

1955: Erster militärischer Festakt durch die provisorische Bundesregierung: Bundespräsident Körner schreitet mit Major Birsak die Front ab.
- April: Moskauer Memorandum
- 15. Mai: Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages. Er enthält in den Artikeln 12-17 sowie im Annex I militärische Bestimmungen.
- 8. Juli: Aufhebung des Beschlusses des Alliierten Rates vom 10. Dezember 1945 über das Österreich auferlegte Verbot militärischer Aktivitäten.
- 15. Juli: Errichtung des Amtes für Landesverteidigung als Sektion VI des Bundeskanzleramtes. Sektionsleiter wird Dr. Ing. Emil Liebitzky.
- 27. Juli: Umwandlung der Gendarmeriegrundschulen der B-Gendarmerie in provisorische Grenzschutzabteilungen.
- 7. September: Verabschiedung des ersten Wehrgesetzes. Darin ist fest gelegt, dass das Bundesheer aufgrund der allgemeinen Wehrpflicht gebildet und ergänzt wird. Die ordentliche Präsenzdienstzeit beträgt neun Monate.
- 15. Oktober: Errichtung von neun Ergänzungskommanden.
- 26. Oktober: Bundesverfassungsgesetz über die Neutralität Österreichs. Zur Erinnerung daran wird dieser Tag zunächst "Tag der Fahne", später Nationalfeiertag.
- 12. Dezember: UN-Beitritt Österreichs
- 21. Dezember: Erste Sitzung des Landesverteidigungsrates.
Jahr 1956

1956: Erste Bewährungsprobe für österreichische Soldaten an der Staatsgrenze anläßlich des Ungarn-Aufstandes.
- 3. Februar: Erste Ausmusterung von Leutnanten und Fähnrichen in der Fasangarten-Kaserne in Wien.
- 9. April: Umbenennung der Provisorischen Grenzschutzabteilungen in Bataillone.
- 22. Juni: Erlass über die Aufstellung von Gruppen- und Brigadekommanden. Gebildet werden drei Gruppen (Kommanden in Wien, Graz und Salzburg) und acht Brigaden mit insgesamt 32 Bataillonen.
- 11. Juli: Umgliederung der Zentralstelle (Amt für Landesverteidigung) in ein Bundesministerium für Landesverteidigung.
- 15. Juli: Amtsantritt von Ferdinand Graf als Bundesminister für Landesverteidigung. Oberst Erwin Fussenegger wird Generaltruppeninspektor (bis 31. Dezember 1970).
- 15. Oktober: Erste Einrückung von über 12.800 Wehrpflichtigen, die am 12. Dezember feierlich angelobt werden.
- 23. Oktober : In der Nacht zum 24. Oktober Ausbruch von Kampfhandlungen in Ungarn.
- 24. Oktober: Befehl zur Verlegung von Sicherungskräften in die grenznahen Räume entlang der Staatsgrenze zu Ungarn.
- 26. Oktober: Alarmierung des Bundesheeres und Beginn des vollen Grenzsicherungseinsatzes entlang der ungarischen Grenze.
- 22. Dezember: Beendigung der Grenzsicherungsmaßnahmen gegenüber Ungarn.
Jahr 1957
- 10. Jänner: Aufstellung des Kommandos der Luftstreitkräfte (mit Wirkung vom 1. Jänner) in Wien-Breitensee im Range eines Gruppenkommandos.
- 22. Mai: Parade des Bundesheeres anlässlich des Amtsantrittes von Bundespräsident Dr. Adolf Schärf.
- 31. Mai: Beginn des ersten Kurses für Offiziere des höheren militärischen Dienstes (später Generalstabsdienst).
- 17. Juli - 20. August: Erste Akkreditierung österreichischer Militärattaches in Frankreich, Großbritannien, Schweden, der Schweiz, der UdSSR und den USA.
Jahr 1958
- 19. Mai - 8. Juni: Verbandsübung des Bundesheeres in mehreren Übungsräumen unter Teilnahme von ca. 30.000 Mann.
- 16. - 17. Juli: Während der Libanon-Krise Luftraumverletzung durch Flugzeuge der USA beim Überfliegen Tirols.
- 1. August: Errichtung der Heeres-Unteroffiziersschule in Enns. Damit wird die Ausbildung der Unteroffiziere vereinheitlicht.
- 14. Dezember: Wiedereröffnung der Militärakademie in der Burg von Wiener Neustadt. Bis dahin waren die Offiziersanwärter in Enns ausgebildet worden.
Jahr 1959
- Mai: Zusammenziehung sämtlicher Panzerverbände zu gemeinsamen Übungen auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig.
- 12.-31. Oktober: Erste Standesevidenzkontrollen in den Landeshauptstädten sowie in den Bezirken Mattersburg und Neusiedl am See.