Internationaler Deutschkurs an der Landesverteidigungsakademie
Seit mittlerweile 28 Jahren veranstaltet die Landesverteidigungsakademie Deutschkurse für ausländische Heeresangehörige am Sprachinstitut des Bundesheeres. Auch 2021 fand wieder ein Deutschkurs der Stufe 3 mit insgesamt 6 Offizieren aus der Ukraine und Jordanien sowie fünf Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärtern aus Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro statt.
Bedeutung der deutschen Sprache
Obwohl die für internationale Streitkräfte relevante Führungssprache zumeist Englisch ist, erweist sich die Kenntnis weiterer Sprachen oft als unverzichtbar. So zählt beispielsweise Deutsch neben Englisch und Französisch zu den drei Arbeitssprachen in der EU. Ob in einem multinationalen Stab oder als internationaler Teilnehmer an Lehrgängen, als Verteidigungs- und Militärattaché in Österreich oder Deutschland sowie Länderbearbeiter ausländischer Streitkräfte sind gute Deutschkenntnisse oft Voraussetzung für internationale Aufgaben.
Treffen zweier Generationen
Bereits zum vierten Mal wurde der Deutschkurs der Stufe 3 mit der Ausbildung internationaler Offiziersanwärter kombiniert. Dadurch ermöglichte man im Rahmen der Deutschausbildung einen wichtigen Erfahrungsaustauch zwischen international erfahrenen Offizieren und jungen Kadetten. Dabei gilt es nicht nur, ein generationenübergreifendes, gemeinsames Lernen zu ermöglichen, sondern auch die unterschiedlichen Ausgangssprachen und Lerntraditionen zu berücksichtigen. In interkultureller Sicht ermöglicht die Kommunikationsfähigkeit zwischen Angehörigen verschiedener Sprachgemeinschaften, Kulturen, Generationen und verschiedenen Geschlechts den Abbau von Stereotypen und das Finden gemeinsamer Begriffe und gemeinsamer Ziele.
Sprachkurs unter Covid-19-Schutzmaßnahmen
Der Kurs musste unter den erschwerten Bedingungen der Covid-19-Pandemie durchgeführt werden. Dies wurde vor allem für die Kursleitung zu einer besonderen Herausforderung, welche jedoch unter Einsatz aller Beteiligten gemeistert werden konnte. Nach der Einreise mit negativem PCR-Test wurde zu Kursbeginn eine einwöchige Absonderung mit abschließender PCR-Testung vorgenommen, um die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Um diese Eingangsphase auch in sprachlicher Hinsicht zu nutzen, bot man während dieser Zeit eine E-Learning-Ausbildung an. Der eigentliche Kurs fand dann unter Einhaltung der Zwei-Meter-Distanz und des Tragens von FFP2-Masken statt. Zweimal wöchentlich wurde eine Covid-19-Testung an der Landesverteidigungsakademie vorgenommen, die für zusätzliche Sicherheit im Kursbetrieb sorgte.
Abschluss
Am 20. Mai 2021 fand in Anwesenheit des Kommandanten der Landesverteidigungsakademie, Generalleutnant Csitkovits, des Leiters des Sprachinstitutes des Bundesheeres, Oberst Fronek, sowie des Militärattachés der Ukraine, Oberst Tkachuk, die Verabschiedung der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer aus der Ukraine und aus Jordanien statt. In seiner Ansprache betonte Generalleutnant Csitkovits die besondere Bedeutung von Deutschkursen mit internationaler Beteiligung und gratulierte den Kursteilnehmern zu den Sprachkenntnissen, die sie im Rahmen des Deutschkurses erworben haben.