Mediation und militärische Führung
Von 7. bis 9. September fand an der Landesverteidigungsakademie das Symposium "Mediation und militärische Führung" statt. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Diversität und den damit verbundenen neuen Aufgabengebieten des Bundesheeres. Der Fokus richtete sich dabei auf die in Einsatzszenarien auftretenden Eskalationsstufen und die damit verbundenen Herausforderungen für Kommandanten. Als zentrale Arbeitsthese wurde die Frage bearbeitet: "Welche zusätzlichen Konfliktregelungskompetenzen, die über den Rahmen des traditionellen Anforderungsprofils hinausgehen, brauchen militärische Führungskräfte heute und in Zukunft?"
Bunte Mischung an Teilnehmern
Die über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung waren eine bunte Mischung aus Zivilbediensteten, Militärs und Zivilisten. Sie kamen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen wie Psychologie, Mediation sowie qualifiziertes Personal aus Forschungseinrichtungen.
Die Teilnehmer waren dazu angehalten sich in allen Themenstellungen einzubringen und Anregungen für das damit verbundene Forschungsprojekt zu liefern. Dafür wurden die Tagungsteilnehmer mehrmals täglich interaktiv befragt und die daraus resultierenden Informationen und Stimmungen wurden in die darauf folgenden Arbeitsblöcke eingebracht und weiter qualitativ bearbeitet.
Friedensbetrieb versus Einsatz
Eine klare Trennung zwischen Friedensbetrieb und Einsatz ist meist nicht leicht zu bewerkstelligen. Hauptaugenmerk wurde daher auf die Erarbeitung von Konfliktregelungstendenzen für militärische Führungskräfte gelegt. Dadurch konnten zusätzliche Fähigkeiten für etwaige Konfliktregelungsszenarien vermittelt und erlernt werden.
Für Führungskräfte ist es wichtig, die Auswirkungen von Beziehungen, Zugehörigkeit und Bindungen zu erkennen. Dieses Wissen in Kombination mit einem mediativen Führungsstil trägt zu einer Verbesserung des internen Klimas bei und hat darüber hinaus noch positive Effekte auf die Außenwahrnehmung. Dies zieht in der Folge eine Imageverbesserung nach sich.
Unterschiedliche Settings
Begleitet und betreut wurde das Symposium von dem Ökonomen und Konfliktforscher Friedrich Glasl sowie von Angela Mickley von der FH Potsdam. Die Veranstaltung fand in unterschiedlichen Settings wie Open Space, Working groups, Vorträgen, Podiumsdiskussion sowie reflecting teams statt. Lösungsansätze zu der zu Beginn der Tagung postulierten Fragestellung wurden wissenschaftlich ausgearbeitet und werden auch in künftige Forschungsarbeiten einfließen.