Workshop der Studiengruppe "Regional Stability in the South Caucasus”
Zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte die Studiengruppe "Regional Stability in the South Caucasus" des "PfP Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes" einen Workshop abhalten: Von 4. bis 7. November trafen einander 20 Expertinnen und Experten im Seminarzentrum Reichenau.
Vertrauens- und Netzwerkbildung
Vertreter und Vertreterinnen von Verteidigungsakademien und Universitäten, von Ministerien, von sicherheitspolitischen Instituten sowie Parlamentarier aus dem Südkaukasus waren unter den Teilnehmern. Organisiert wurde das Zusammentreffen von der Landesverteidigungsakademie in Kooperation mit der Generaldirektion Verteidigungspolitik im Verteidigungsministerium, dem Partnership for Peace Consortium, dem Europäischen Geopolitischen Forum in Brüssel und dem Royal Military College of Canada in Kingston. Die Eröffnungsrede hielt Generalleutnant Erich Csitkovits, Kommandant der Landesverteidigungsakademie, in der er sich besonders für die Arbeit und die Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedankte und auf die Bedeutung der Netzwerkbildung für die Vertrauensbildung hinwies.
Etablieren neuer Konfliktlösungs-Plattformen im Südkaukasus
Im Zentrum des Workshops stand die Evaluierung der Gründung einer "Friedlichen Nachbarschafts-Initiative" zwischen Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Diese soll als Plattform für das Management und die Lösung von aktuellen Konflikten in der Region dienen und konzentriert sich dabei besonders auf lokale Herausforderungen.
Im zweiten Teil des Events beleuchteten die Diskutanten die Entwicklungen und nach wie vor andauernden Spannungen im Hinblick auf den 44-Tage-Krieg um Bergkarabach. Im Zuge dessen lag und liegt der Fokus auf dem weiteren Vorantreiben des Stabilisierungsprozesses und der Gewährleistung von Sicherheit für die Menschen in der Region. Gleichzeitig wurden die variierenden diplomatischen Aktivitäten und Interessen der Großmächte sowie die jüngste militärische Aktion vonseiten des Iran nicht außer Acht gelassen. Ziel ist dabei, die differierenden Positionen der unterschiedlichen Länder transparent zu machen und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu fördern, worin der Wert der Studiengruppe liegt.
Wissenschaftlicher Austausch zur Konfliktbewältigung und Formulierung von Empfehlungen
Seit 2012 betreut die Landesverteidigungsakademie die internationale Studiengruppe zum Stabilisierungsprozess im Südkaukasus im Rahmen des "Partnership for Peace Consortium of Defence Academies and Security Studies Institutes". Die interaktiven Diskussionen während der zweimal jährlich stattfindenden Workshops, die unter Chatham House Rules abgehalten werden, sind die Grundlage für wissenschaftlichen Austausch und die Erarbeitung umsetzbarer politischer Empfehlungen. Diese "Policy Recommendations" richten sich an Entscheidungsträger in nationalen Regierungen sowie an die internationale Staatengemeinschaft und treiben den Prozess der Konfliktbewältigung in der Region voran. Siehe dazu auch den nachfolgenden Link.