Führungsakademie der Bundeswehr zu Gast an der Landesverteidigungsakademie
Von 7. bis 14. November 2021 absolvierte der diesjährige Generalstabs-/Admiralstabsdienst International der Führungsakademie der deutschen Bundeswehr eine sicherheitspolitische Reise nach Wien. Ziel war es, Erfahrungen unmittelbar aus Sicht der EU, NATO, OSZE und UNO zu sammeln. Dabei stand für den Lehrgang aus Hamburg auch ein Besuch der Landesverteidigungsakademie auf dem Programm.
Multinationale Delegation
Der stellvertretende Akademiekommandant der Landesverteidigungsakademie, Brigadier Reinhard Schöberl, durfte die international besetzte Delegation begrüßen. Insgesamt 66 Teilnehmer aus 28 verschiedenen Nationen nahmen an den Vorträgen teil. Der thematische Schwerpunkt lag auf dem politischen und militärischen Engagement Österreichs als neutralem Staat. Dabei wurden die Fragen von nationaler und geostrategischer Relevanz besonders diskutiert.
Vorträge über Neutralität bis "MENA-Staaten" und Russland
Der Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik, Erwin Schmidl, hielt ein Referat zum Thema "Neutralität – Leitlinie österreichischer Sicherheitspolitik seit 1955". Im Fokus stand hier das österreichische sicherheits- und militärpolitische Engagement für die EU sowie Österreichs sicherheitspolitische Rolle als Drehscheibe zu Ost- und Südeuropa. Oberst Stephan Reiner vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement setzte das Schwergewicht der Veranstaltung mit dem Thema "MENA-Staaten und Mittelmeerraum" sowie zu "Österreichs Libyenpolitik". Ein weiteres Impulsreferat von Christoph Bilban, vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, beschäftigte sich mit den "Beziehungen Österreich – Russland".
Hintergrund zum Lehrgang
Bereits 1962 begann die Führungsakademie der Bundeswehr, internationale Offiziere für Generalstabsfunktionen auszubilden. Der zwölfmonatige Lehrgang steht deutschen und internationalen Teilnehmern aus Nicht-NATO- und -EU-Staaten offen. Über die militärische Ausbildung hinaus bekommen die Teilnehmenden einen Einblick in die politischen und wirtschaftlichen Strukturen und die kulturellen Eigenheiten unserer Gesellschaft. Somit dient der Lehrgang der Vorbereitung von Stabsoffizieren auf ihre Verwendungen in höchsten Ebenen bzw. der Ergänzung einer bereits vorausgegangenen Generalstabsausbildung. Er vermittelt Kenntnisse der europäischen Sicherheitsstruktur und Entwicklung der EU mit Schwerpunkt auf der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Insgesamt haben bisher rund 3.000 ausländische Offiziere aus mehr als 100 Nationen an dieser Ausbildung teilgenommen.