"Strategic Gaming 2021" an der Landesverteidigungsakademie
Bei der Lehrveranstaltung "Strategie und Militärstrategie" wurde von 14. bis 16. Dezember 2021 an der Akademie ein strategisches Planspiel durchgeführt.
Kooperation mit der Universität für Bodenkultur
Das "Institut für Höhere Militärische Führung" (IHMF) bereitete das "Strategic Gaming 2021" in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) vor. Im Mittelpunkt stand dabei ein praktisches Beispiel, wobei der afrikanische Staat Nigeria für die Strategieentwicklung im einem gesamtstaatlichen und geostrategischen Ansatz ausgewählt wurde.
Die Teilnehmenden des FH-Masterstudiengangs "Militärische Führung - 22. Generalstabsausbildung" standen zusammen mit einer Studierenden aus der Diplomatischen Akademie Wien vor der Herausforderung, ein erstes Konzept für einen "Whole of Nation Approach" als österreichischen Beitrag für einen fiktionalen EU-Strategieansatz zu formulieren.
Nigeria als Fallbeispiel
Unter der Leitung von Oberst Jürgen Wimmer als Verantwortlichen des IHMF und der Mitarbeit von Barbara Hinterstoisser (BOKU) wurde zum Zweck der möglichen Verbesserung des gesamtheitlichen strategischen Denkens mit Auswirkungen auf Europa die derzeitige, real existierende Situation in und um Nigeria erfasst, eingeordnet und debattiert.
Machtinstrumente eines Staates besser verstehen
Ziel des Planspiels war dabei, das Zusammenwirken der Machtinstrumente eines Staates bzw. einer Organisation zu verstehen und unter engen zeitlichen Rahmenbedingungen die wesentlichen Kernaussagen zu formulieren. Dabei wurden Analysen der komplexen internationalen Situation und Problematik auf regionaler und staatlicher Ebene in den jeweiligen Kompetenzbereichen durchgeführt und eine Zielerreichung formuliert. Im Ergebnis konnten die Teilnehmenden ein "Strategic Design" als einen strategisch möglichen Lösungsansatz auf übergeordneter Ebene aufbereiten.
Komplexität eines Systems
Die Komplexität eines Gesamtsystems aus den eigenständigen, aber jederzeit interagierenden Feldern von Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Information und Sicherheitsstruktur bzw. Militär wurden einbezogen. Hierbei wurden die Chancen und Grenzen an einem herausfordernden Beispiel erfasst und erkannt. Es wurde aufgezeigt, dass komplexe Realitäten aus ineinandergreifenden Einzelsystemen mit exponentiellen Wachstum und konkurrierenden Motivationen schier unlösbare Anforderungen enthalten. Somit konnte praxisbezogen verinnerlicht werden, inwiefern Entscheidungsvorbereiter und Entscheider selbst ihre jeweiligen Anforderungen erfüllen müssten.
Strategisches Planspiel bereits für 2023 geplant
Das "Strategic Gaming 2021" ermöglichte im Ergebnis, an die Kenntnisse aller Studierenden aus dem ersten Studiensemester anzuknüpfen und deren gesamtstaatliches Bewusstsein weiter zu fördern. In diesem Sinne wird der zukünftige FH-Masterstudiengang auch 2023 wieder ein strategisches Planspiel durchführen.