Serbische Delegation zu Besuch an der Landesverteidigungsakademie
Eine Delegation des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses des Parlaments der Republik Serbien besuchte am Mittwoch die Landesverteidigungsakademie. Schwerpunktthemen der Vorträge und Diskussionen waren die Verteidigungspolitik der Republik Österreich, die umfassenden Kooperationen Österreichs mit den Westbalkanstaaten und Serbien im Besonderen sowie die Einsätze des Bundesheeres am Westbalkan.
Strategische Handlungsfähigkeit
Gunther Hauser vom Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie betonte in seinem Vortrag die Herausforderung für jeden einzelnen Staat und somit auch für jede einzelne Regierung in der Europäischen Union, die strategische Handlungsfähigkeit und im Gesamten jene der EU sicherzustellen. Diese Fähigkeit ziele darauf ab, in komplexen, auch scheinbar unübersichtlichen und somit schwierigen Krisensituationen angemessen allein oder auch vermehrt im Verbund mit anderen Staaten zu reagieren.
Österreichische Sicherheitspolitik
Aus diesem Grund ist es Ziel der österreichischen Sicherheitspolitik, in Kooperationen innerhalb der EU, der OSZE und der NATO-Partnerschaft für den Frieden im strategisch bedeutsamen und volatilen Umfeld Österreichs Bedrohungen wirksam entgegenzutreten. Das Augenmerk gilt vor allem den hybriden Bedrohungen, also jenen unterhalb der Schwelle konventioneller Kriege, die die Stabilität und in der Folge die Sicherheit eines Staates und auch einer Staatengemeinschaft wie die EU massiv gefährden können. Dazu zählen Cyberangriffe sowie verdeckte Formen der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Einflussnahme. Cyberangriffe können auch zum Blackout führen, der folglich die Strom- und Wasserversorgung eines Landes lahmlegen kann. Anschläge auf kritische Infrastrukturen sind auch in Österreich nicht auszuschließen.
"Regional Strategic Leadership Course"
Diesen Bedrohungen widmet sich der ab Mai/Juni 2022 seitens des Verteidigungsministeriums und der Landesverteidigungsakademie initiierte, in drei Modulen pro Jahr stattfindende "Regional Strategic Leadership Course", an dem zivile und militärische Führungskräfte aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nord-Mazedonien, Serbien und aus Österreich teilnehmen werden. Ziel der umfassenden strategischen Partnerschaften mit den fünf Ländern des Westbalkans bleibt auch hier, eine "Strategic Community" aufzubauen und in der Folge auch die Krisenvorbeugung und die Krisenreaktionsfähigkeiten der Westbalkanstaaten untereinander und mit Österreich wesentlich zu verbessern.