Besuch des Lehrgangs Generalstabs-/Admiralstabsdienst National
Jedes Jahr führt der zu Ende gehende "Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst National" (LGAN) der Führungsakademie der deutschen Bundeswehr in ausgewählten Kleingruppen verschiede Hauptstadtreisen in die Länder der NATO und der Europäischen Union durch.
Geopolitische Zusammenhänge erkennen
Das Ziel der offiziellen Bildungsreisen der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg ist das Erkennen und Vertiefen geopolitischer Zusammenhänge der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik in ausgewählten Staaten Europas. Konsolidiert werden sollen dabei das Verstehen und die Abhängigkeiten von deutschen und europäischen Interessen in der Wahrnehmung aus Sicht der besuchten Gastländer.
Neutrale Rolle Österreichs
Die internationalen Teilnehmer des "Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst National" 2020 (Kursbeginn ist 2020 gewesen) waren von 24. bis 29. März 2022 in Wien, um Inhalte und Erfahrungen unmittelbar aus der EU, NATO, OSZE und den Vereinten Nationen zu sammeln. Dabei kam der neutrale Rolle Österreichs und ihrem militärischen Engagement besondere Bedeutung zu, wobei die Landesverteidigungsakademie am 24. März 2022 als Gastgeber zu ausgewählten thematischen Fragestellungen fungierte. Veranschaulicht worden ist der historisch-kulturelle Kontext des österreichischen Militärs mit einem Besuch im Heeresgeschichtlichen Museum. Dieser wurde vom "Institut für Strategie und Sicherheitspolitik" an der Landesverteidigungsakademie veranstaltet.
Einblicke in militärpolitisches Engagement
Oberst Bernhard Gruber vom "Institut für Höhere Militärische Führung" präsentierte die Thematik "Österreichische Generalstabsausbildung - Entwicklungen und internationale Relevanz" und analysierte wichtige Tendenzen der Militärwissenschaft zur Lehre und Forschung. Mit dem Beitrag "Österreichs Sicherheitspolitik - Neutralität auf dem Prüfstand" ordnet der derzeitige Leiter des "Institut für Strategie und Sicherheitspolitik", Gunther Hauser, das österreichische sicherheits- und militärpolitische Engagement für die EU als Drehscheibe zu Ost- und Südosteuropa ein.
Der "Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst National"
Seit 1957 werden militärische Spitzenkräfte an der Führungsakademie der Bundeswehr auf Aufgaben in den Streitkräften, der NATO, der EU und den Vereinten Nationen vorbereitet. Der anspruchsvollste Lehrgang der Bundeswehr dauert an der Führungsakademie zwei Jahre und steht 100 nationalen und internationalen militärischen Teilnehmenden offen.
Zu diesem Kurs werden nur Berufsoffiziere mit nachgewiesener Eignung zum Stabsoffizier sowie Beamtinnen und Beamte des höheren Dienstes zugelassen. Allerdings können sich die Frauen und Männer nicht einschreiben, sondern sie werden aus den Besten ihres Jahrganges nach Eignung, Leistung und Befähigung ausgewählt. Am Lehrgang nehmen auf Einladung der Bundesrepublik Deutschland außerdem Offiziere aus anderen NATO- und EU-Staaten teil.
Während ihrer Zeit an der Führungsakademie werden die Offiziere auf zukünftige Verwendungen als militärische Führer oder Berater auf taktischer, operativer und strategischer Ebene oder im politischen Umfeld vorbereitet. Durch wissenschaftliche Methoden sind sie danach befähigt, sich in unbekannten Situationen in Frieden, Krise und Krieg einen fundierten Standpunkt zu bilden und davon abgeleitet, militärisch zweckmäßige und ethisch begründete Entscheidungen zu treffen.