23. Workshop der Studiengruppe "Regional Stability in the South Caucasus"
Von 24. bis 27. März 2022 fand in Neapel zum 23. Mal ein Workshop der Studiengruppe "Regional Stability in the South Caucasus" (RSSC SG) statt.
Maßnahmen zur Friedensbildung
25 Experten und Expertinnen aus Ministerien und Verteidigungsakademien, von Universitäten und von sicherheitspolitischen Instituten aus dem Südkaukasus kamen zusammen, um Schritte und konkrete Maßnahmen zur Friedensbildung in der Region zu erörtern.
Das Treffen wurde von der Landesverteidigungsakademie in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Verteidigungspolitik im Bundesministerium für Landesverteidigung, dem "Partnership for Peace Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes", dem Europäischen Geopolitischen Forum in Brüssel und dem "Royal Military College of Canada" in Kingston vorbereitet und abgehalten.
Beurteilung der globalen ökonomischen Integration des Südkaukasus
Aufbauend auf früheren Diskussionen innerhalb der Studiengruppe knüpfte dieses Treffen an die zentrale Frage der politischen und ökonomischen Integration - zwischen europäischen und eurasischen Wirtschaftsmodellen - an. Ziel des Workshops war die Evaluierung von möglichen Auswirkungen dieser regionalen wirtschaftlichen Eingliederung und Vernetzung.
Freihandelszone für südkaukasische Länder
Die Diskutanten sprachen sich für den Zusammenschluss der südkaukasischen Länder Armenien, Aserbaidschan und Georgien zu einer Freihandelszone und in weiterer Folge für deren Verknüpfung mit dem europäischen sowie eurasischen Markt aus. Im Speziellen lag der Fokus auf Energiesicherheit, Agrikultur und damit verbundener Ernährungs- sowie Ressourcensicherheit.
Strategische Friedenssicherung im Südkaukasus
Im zweiten Abschnitt des Workshops diskutierten die Teilnehmer in zwei separaten Arbeitsgruppen unterschiedliche Fragestellungen. Eine der Gruppen schloss am übergeordneten Thema der Konferenz an und behandelte die Frage, wie Fortschritt in der Region durch infrastrukturellen Ausbau erreicht werden kann und welcher dabei von internationalen Akteuren getragen werden soll.
Die zweite Gruppe widmete sich der Friedenserhaltung in Bergkarabach. Das Gebiet ist seit dem jüngsten armenisch-aserbaidschanischen Konflikt, der bis zum 9. November 2020 andauerte, nach wie vor Spannungsfeld konkurrierender Großmächte. Die weiteren Entwicklungen dieses Friedensprozesses wurden vertiefend analysiert. Die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und des Vertrauens auf den unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen in und zwischen den Staaten der Region bildet dabei einen elementaren Auftrag der Studiengruppe.
Wissenschaftlicher Austausch für Empfehlungen
Ein wichtiges Produkt sind die von den Mitgliedern der Studiengruppe ausgearbeiteten "Policy Recommendations". Diese Empfehlungen richten sich an internationale Entscheidungsträger und sollen den Prozess der Konfliktbeilegung in der Region unterstützen und vorantreiben.
Seit 2012 betreut die Landesverteidigungsakademie die internationale Studiengruppe zum Stabilisierungsprozess im Südkaukasus im Rahmen des "Partnership for Peace Consortium of Defence Academies and Security Studies Institutes". Zweimal jährlich finden Workshops statt, die aktuelle sicherheitspolitische Themen auf akademischer und diplomatischer Ebene behandeln und einen vertrauensbildenden Austausch zwischen Konfliktparteien fördern.