Einsatz moderner Informationsanalyseverfahren im Bereich Migration und Grenzschutz: Konferenz in Wien
Von 5. bis 6. Mai 2022 fand in der Landesverteidigungsakademie eine Konferenz zum Thema Sicherheitsrisiken und -chancen bei der Nutzung von Open-Source-Informationen und neuer Informationstechnologien im Bereich Migration ("Security Challenges and Opportunities in the Use of Open-Source Information and Emerging Technologies in the Field of Migration") statt.
Einsatz moderner Informationsanalyseverfahren sowie neuer Technologien
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen der Einsatz moderner Informationsanalyseverfahren offener Quellen sowie neuer Technologien (künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen) für den Bereich Migration und Grenzschutz.
Immer mehr Sicherheitsexperten und politische Entscheidungsträger sehen in der Nutzung neuer Datenquellen, wie z.B. sozialer Medien, die Möglichkeit, Lücken in traditionellen Datenquellen zu schließen. Inhalte digitaler Informationsquellen können sehr verlockend sein: Wegen ihrer Aktualität, Verfügbarkeit, Detailgenauigkeit und Reichweite verfügen digitale Informationsquellen über ein wachsendes Potential traditionelle Datenquellen zu ergänzen, wenn nicht sogar in Zukunft zu ersetzen.
Zusätzlich bietet die rasante technologische Entwicklung im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz ein breites Spektrum an Möglichkeiten vor allem in den Bereichen Situationsanalyse, Faktenüberprüfung und Mustererkennung.
Zunehmende Nutzung digitaler Techniken
Bei zunehmender Nutzung digitaler Techniken dürfen aber entscheidende Fragen nicht außer Acht gelassen werden: Verstehen wir wirklich die volle Tragweite dieser Entwicklungen, insbesondere hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Menschenrechte? Welches sind die technischen, organisatorischen und kulturellen Auswirkungen der Einführung und Nutzung solcher Technologien? Wie können Recht, Technologie und Analyse am besten zusammenarbeiten?
Die Konferenz, die im Rahmen des EU-Förderprojektes MIRROR gemeinsam mit der Landesverteidigungsakademie veranstaltet wurde, zielte auf die Beantwortung dieser Fragen und den interaktiven Diskurs ab. Fazit: Ein gelungener Wissensaustausch zwischen Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Landesverteidigung, Forschung und Migration im Spannungsfeld zwischen Methoden der Informationsanalyse, Technologie und Menschenrecht.
Das Projekt MIRROR
Das Bundesministerium für Landesverteidigung ist Forschungspartner des Projektes MIRROR ("Migration-Related Risks Caused by Misconceptions of Opportunities and Requirement"), das von der Europäischen Union unter Horizon 2020 (Fördervereinbarung № 832921) gefördert wird. Das Projekt befasst sich mit der Erforschung der Wahrnehmung Europas als Ziel von Migrationsbewegungen.