Europäischer Tag der Sprachen an der Landesverteidigungsakademie
Zum diesjährigen "Europäischen Tag der Sprachen 2022" lud der Leiter des Sprachinstituts des Bundesheeres, Oberst Thomas Fronek, an die Landesverteidigungsakademie. Hochrangige Gäste aus Politik, Wissenschaft und Bundesheer folgten der Einladung.
Sprachenvielfalt
Seit mehr als 20 Jahren feiert die Europäische Union die einzigartige Sprachenvielfalt in Europa. Mehr als 800 Millionen Europäerinnen und Europäer würdigen an diesem Tag bewusst das lebenslange Sprachenlernen mit dem Ziel, Mehrsprachigkeit und interkulturelles Verständnis in der Gesellschaft zu fördern.
Macht der Worte in der Krise
Der Europäische Tag der Sprachen stand im Zeichen "Der Macht der Worte in der Krise". Der Krieg in der Ukraine verdeutlicht, wie wichtig der Kampf mit und um das Informationsumfeld ist. Deshalb beleuchteten hochrangige Vortragende während der Veranstaltung die Beitragsleistung der Mehrsprachigkeit zur Krisenbewältigung.
Bedeutung des Sprachwesens
Generalmajor Rudolf Striedinger betonte in seiner Impulsrede die große Bedeutung von Sprach- und interkultureller Kompetenz im Rahmen internationaler Einsätze und unterstrich, dass Mehrsprachigkeit einen Schlüssel zu mehr Sicherheit darstellt. Darüber hinaus wies er auf die Notwendigkeit hin, diese Expertise im Sprachwesen auch international weiter anzubieten. Dies soll vor allem durch die Akkreditierung des Sprachinstituts des Bundesheeres als "Partnership Training and Education Center" der NATO ermöglicht werden.
Bedeutung für Verhandlungen
Botschafter a.D. Wolfgang Petritsch, der ehemalige Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, erläuterte die Macht der Worte in Verhandlungssituationen mit anschaulichen Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung als Spitzendiplomat am Balkan. Milos Vec wies auf die vielschichtige Bedeutung und den Einfluss von Sprache im internationalen Rechtsverständnis hin.
Sprachwesen in der EU
Im zweiten Teil der Veranstaltung referierte die Sprachenbeauftragte der Europäischen Kommission in Wien, Claudia Kropf, über die Bedeutung des Sprachwesens in der EU und der stellvertretende Kommandant der Akademie, Brigadier Reinhard Schöberl, beleuchtete die Bedeutung von Sprachkompetenzen in der Umfassenden Sicherheitsvorsorge.
Ausstellung "Militär und Sprache" und Ehrung der Sprachtrainer
Einen besonderen Höhepunkt bildete die Eröffnung der Dauerausstellung "Militär und Sprache(n) im Wandel der Zeit" durch Oberst in Ruhe Bruno Nestler und Oberst Wolfgang Zecha, welche beeindruckende geschichtliche Einblicke in die Sprachausbildung und -mittlung des Bundesheeres bietet.
Abschließend rundete die Auszeichnung und Graduierung von Sprachtrainerinnen und Sprachtrainern die Veranstaltung ab und illustrierte zugleich den Beitrag der Truppe zu einer erfolgreichen Auftragserfüllung im Sprachwesen für das Bundesheer.