Kulturwissenschaftlicher Dialog
Am Donnerstag veranstaltete das Zentrum für menschenorientierte Führung und Wehrpolitik der Landesverteidigungsakademie Wien, in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz, einen Kulturwissenschaftlichen Dialog zum Thema "Erinnerungskultur und Kulturgüterschutz im Kontext der Geistigen Landesverteidigung".
Zusammenhänge aufgezeigt
An der Veranstaltung nahmen neben Organisatoren aus dem Zentrum auch zahlreiche Vertreter aus unterschiedlichen staatlichen und zivilen Stellen Österreichs, mit Zuständigkeiten im Bereich Kultur und Denkmal(schutz), teil. Im Zuge der Vortragsreihe wurden die Zusammenhänge von Kulturgut, Erinnerungskultur und -politik diskutiert und deren Bedeutung für Gesellschaften, deren Identitäten und - damit verknüpft - auch der Geistigen Landesverteidigung aufgezeigt.
Erinnerung als Instrument im Krieg
Nach der Begrüßung durch den Zentrumsleiter, Gerd Hiess, spannte Georg Hoffmann aus der Abteilung Zielgruppenkommunikation des Verteidigungsministeriums den begrifflichen Bogen über das Thema der Erinnerungskultur und Gedächtnistheorie. Dazu wurde auch die Erinnerung als Instrument im Krieg beleuchtet, welches im Folgenden Leyla Strobl am aktuellen Beispiel des Krieges in der Ukraine illustrierte. Der Vortrag gewann besonders durch die persönlichen Hintergründe der Präsentatorin und führte dem Auditorium die menschliche Ebene beeindruckend vor Augen.
Kasernen in Österreich
Markus Swittalek, Militärexperte, Architekt und Universitätslektor, ließ den Fokus wieder nach Österreich zurückwandern und hier insbesondere zu den Kasernen, die als Zeugnisse der Vergangenheit betrachtet wurden. In kurzweiliger Art stellte er – mitunter fragwürdige – Versuche der baulichen Adaptierung denkmalgeschützter Gebäude dar und gab einen Überblick über die jeweiligen Epochen der Wehrbauten.
Informationsoffiziere und Kooperation mit dem Mauthausen-Memorial
Abschließend rückte das Informationsoffizierswesen, das im Kontext der Geistigen Landesverteidigung von großer Bedeutung ist, in den Vordergrund. Hierzu wurden die vorangegangenen Themen zusammengeführt und das Kooperationsprojekt des Bundesheeres mit dem Mauthausen-Memorial vorgestellt. Dabei ging es dem Vortragenden Thomas Schiffl darum, die Leitidee hinter der Kooperation im Ausbildungsbereich des Bundesheeres allgemein und im Informationsoffizierswesen speziell darzustellen. Die Anwesenheit der pädagogischen Leiterin der KZ-Gedenkstätte, Gudrun Blohberger, unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Vorhabens.