Fachtagung "Sicherheitsrelevante Fachsprache"
Am 8. und 9. November 2022 fand eine zweitägige Fachtagung zum Thema "Sicherheitsrelevante Fachsprache" an der Landesverteidigungsakademie statt.
Experten aus dem In- und Ausland
Experten vom Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien, dem Dolmetsch- und Übersetzungsdienst des Bundeskriminalamts, der Justizbetreuungsagentur, dem Bundesrechenzentrum, dem "Austrian Institute of Technology", dem Internationalen Informationszentrum für Terminologie, der Austro Control, der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Polizei und des Bundessprachenamtes der deutschen Bundeswehr nahmen an der Veranstaltung teil.
Fachoffiziere der Vorschriftenabteilung, der Referatsleiter der Abteilung Ausbildungsgrundsätze/Sprachwesen und Vertreter der Abteilung Zentraldokumentation und Information des Österreichischen Bundesheeres komplettierten die Runde.
Erster interministerieller Workshop zur Thematik der Fachsprachen
Die Stakeholder diskutierten beim ersten interministeriellen Workshop über die entscheidenden Ergebnisse des Forschungsprojektes "Sicherheitsrelevante Fachsprache" des Sprachinstituts des Österreichischen Bundesheers. Dabei wurden wesentliche Eckpunkte eines effektiven gesamtstaatlichen Ansatzes zur Krisenbewältigung aus linguistischer und sprachtechnologischer Perspektive erarbeitet.
Synergien bei Datenbanken
Modernste Sprachtechnologien wie bspw. maschinelle Übersetzungstools oder Chatbots basieren auf fundierter, normativer Terminologiearbeit. Daher wurde beschlossen, freigegebene Terminologiebestände auszutauschen. Weiters werden die unterschiedlichen Sprachtechnologien und Datenbanksysteme der jeweiligen Organisationen erfasst und zusammenzuführen.
Krisenkommunikation
Unverzichtbare Voraussetzung einer transparenten Krisenkommunikation ist die Zurverfügungstellung einer gesamtstaatlich definierten Sicherheitsterminologie. Als Grundlage für die Umsetzung der geplanten Vorhaben könnte das am 8. November präsentierte Krisensicherheitsgesetz dienen.
Vortragsreihe mit Praxisbezug
Der Leiter der Vorschriftenabteilung, Brigadier Peter Deckenbacher, betonte die Notwendigkeit der Verwendung konsistenter Terminologie gerade im militärischen Kontext. Genauigkeit bei der Terminologiearbeit ermöglicht den Vergleich vorhandener Begriffsdefinitionen, wodurch die exakte Entsprechung in der geforderten Zielsprache bestimmt werden kann. Die Themenvielfalt der darauffolgenden Vorträge reichte von effektivem Terminologiemanagement als Erfolgsfaktor aus Sicht der Universität Wien über die Erfordernisse der normierenden Terminologiearbeit und die praktische Relevanz von Fachsprachen im Bundesheer, die sicherheitsrelevante Fachsprache aus Sicht des deutschen Bundessprachenamtes und die Besonderheiten der Fachsprache in der zivilen Luftfahrt.
Fortsetzung der Veranstaltungsreihe 2023
Dank dieser Veranstaltung konnten erstmals Stakeholder verschiedener Institutionen zu einem Gedankenaustausch zusammengeführt werden, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit von normierter Terminologiearbeit und Zusammenarbeit in diesem Bereich zu schärfen. Das Sprachinstitut des Bundesheeres wird diese Veranstaltungsreihe im Jahr 2023 an der Landesverteidigungsakademie fortsetzen.