Seminar "Interkulturelle Kommunikationsstrategien im fremdsprachlichen Kontext"
Im Zeitraum von 20. bis 24. Februar fand an der Landesverteidigungsakademie das Seminar "Interkulturelle Kommunikationsstrategien im fremdsprachlichen Kontext" statt. Diese Fortbildung ist ein Angebot an Offiziere, Unteroffiziere (Berufskader und Milizpersonal) und zivile Ressortangehörige mit Erfahrungen aus internationalen Einsätzen und Tätigkeiten im militärdiplomatischen Dienst sowie an Personal im Bereich Sprachmittlung, Sprachförderung, Mediation und Auslandseinsatzvorbereitung.
Sicherheit in der interkulturellen Kommunikation
Die Teilnehmer des Seminares sollen durch Erfahrungsaustausch und Input beim Erfassen und Darstellen fremdkultureller Verhältnisse befähigt werden, kultursensibler zu interagieren. Damit sollen kommunikative Herausforderungen im interkulturellen und intersprachlichen Einsatzraum besser gemeistert werden. Es geht dabei nicht um interkulturelle Kompetenz im allgemeinen Sinn, sondern um sprachliche Fertigkeiten im Rahmen von "Critical Incidents". Die Seminarteilnehmer werden mit modernsten Ansätzen der Kultur- und Gesprächsforschung vertraut gemacht.
Vortragende mit internationaler Erfahrung und Einsatzbezug
International erfahrene Heeresangehörige und wissenschaftliche Experten zeigten Strategien zur Lösung von Störungen und Sprachkonflikten in der interkulturellen Kommunikation auf. Durch Einsatzberichte von Brigadier Riener (ehemaliger Kommandant EUTM Mali), Doris Vogl (Sinologin und Expertin für internationale Politik) und Walter Posch (Osmanist und Islamwissenschaftler) konnten anhand von "Case Studies" sowie Simulationsübungen kritische interkulturelle Gesprächssituationen analysiert und trainiert werden.
Im Zuge einer Exkursion zum Österreichischen Integrationsfonds wurde auf aktuelle Fragestellungen in den Bereichen Migration, Integration und Spracherwerb eingegangen und so der Kontext zu integrativen Aufgaben beim Bundesheer hergestellt.
Interkulturelle Kommunikationsstrategien als Instrumentarium für den Einsatz
Wie Auslandserfahrungsberichte belegen, ist interkulturell kompetentes Handeln und Kommunizieren einer der Schlüsselwerkzeuge zur Erfüllung des militärischen Auftrages. Es gilt daher, die Ausbildung nicht nur auf konkrete landeskundliche Fakten auszurichten, sondern auch auf "Trust Building" und "De-Escalation" im interkulturellen Dialog. Darüber hinaus sollten interkulturelle Kommunikationsstrategien nicht nur in Verbindung mit dem internationalen Betätigungsfeld, sondern auch im Organisationskontext, was die Militärkultur in migrationspädagogischer Hinsicht betrifft, vermittelt werden.
Ab dem 2. Halbjahr 2023 sind bedarfsorientierte, einsatzraum- und arbeitsfeldspezifische interkulturelle Seminare mit Schwerpunktsetzungen auf konkrete Aufgaben und Länder an der Landesverteidigungsakademie geplant. Damit wird eine Erweiterung der sprachbezogen-interkulturellen Fortbildung innerhalb des Bundesheeres gewährleistet.